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In Österreich wurde die Haltung in Legebatterien im Jahr 2010 verboten.

Foto: Ronald Wittek dpa/lsw

Ab dem 1. Jänner 2012 werden EU-weit alle Legebatterien verboten sein. Mit diesem Datum tritt die EU-Richtlinie in Kraft, die die konventionelle Käfighaltung untersagt. Trotzdem wird es weiterhin Legebatterien, die oft nicht größer als 550 Quadratzentimeter sind, in der Europäischen Union geben. Denn zwölf Mitgliedsstaaten werden die Umstellung nicht vollziehen. "Ob sie nicht wollen oder nicht können, bleibt dahingestellt", sagt Madeleine Petrovic von den Grünen Niederösterreich.

Die EU-Richtlinie wurde bereits im Jahr 1999 verabschiedet, Österreich setzte sie zehn Jahre später 2009 um. Das Käfighaltungsverbot wurde in das nationale Tierschutzgesetz integriert. Nachbarland Deutschland zog im darauffolgenden Jahr 2010 nach. Laut Schätzungen der Geflügelwirtschaft werden im EU-Ausland auch 2012 noch 130 Millionen Legehennnen in den verbotenen Käfigen leben.

Harte Sanktionen gefordert

EU-Verbraucherschutzminister John Dalli sagte laut taz, dass Frankreich, Polen, Portugal, Rumänien, Belgien, Bulgarien und Zypern die Frist nicht einhalten würden. Nicht genügend Daten hätten Italien, Spanien, Griechenland, Ungarn und Lettland zur Verfügung gestellt. Deshalb werde die EU-Kommission zu Beginn des Jahres Vertragsverletzungsverfahren gegen die Staaten einleiten, die die Richtlinie nicht in nationales Recht umgesetzt haben. Die Käfigeier dürften den nationalen Markt der betroffenen Länder nicht verlassen.

Petrovic geht das aber nicht weit genug: "Bei finanziellen Verfehlungen ist die EU ganz schnell mit harten Sanktionen bei der Hand. Das ist im Tierschutz nicht so." Sie fordert von der Europäischen Union härtere Strafen gegen die Mitgliedsstaaten und befürchtet nicht nur Nachteile für Tiere, sondern auch für heimische Bauern und die Bevölkerung: "Durch nicht tiergerechte Haltung kommt es vermehrt zu alten und neuen Tierseuchen, die auch für Menschen bedrohlich werden können."

Kein Importverbot

Käfigeier dürfen allerdings noch immer nach Österreich importiert werden. Obwohl es seit 2007 eine freiwillige Vereinbarung unter großen Supermarktketten gibt, keine Käfigeier im Sortiment zu haben, gilt diese Selbstbeschränkung nicht für den Großhandel.

Deshalb wurde von AMA, der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (Zag) und der Gesellschaft für artgemäße Nutztierhaltung (Gan) die österreichische Eierdatenbank ins Leben gerufen. Sie basiert auf der bestehenden Gan-Datenbank, die von Joanneum Research in Graz betrieben wird und soll die Rückverfolgbarkeit des Produktes vom Handel bis zum Bauern sicherstellen. (bbl, derStandard.at, 28.12.2011)