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1997 bei "Christie's" in London: Das Gemälde "Schloß Kammer am Attersee" wurde versteigert und setzte damals mit umgerechnet über 20 Millionen Euro einen neuen Klimt-Rekord

Foto: APA / Ben Curtis/dpa

Linz  - Pünktlich zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt am 14. Juli 2012 wird in Kammer am Attersee ein Klimt-Zentrum eröffnet. Damit wird die Aufarbeitung und Vermarktung der engen Beziehung des Malers zu dem Salzkammergut-See, die 2003 mit dem Anlegen eines Themenwegs begonnen wurde, intensiviert. Ein privater Klimt-Verein will nun mit dem neuen Zentrum einen Ort schaffen, von dem künftige Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Künstler ausgehen. Kooperiert wird dafür mit dem Wiener Leopold Museum.

"Es wird kein Museum, sondern ein Dokumentationszentrum", erläutert Peter Weinhäupl, Managing Director des Leopold Museums. Im Mittelpunkt stehe die Darstellung der engen Beziehung des Malers zum Attersee: Klimt verbrachte hier viele Jahre auf Sommerfrische, fand wertvolle Motive und schuf hier die meisten seiner Landschaftsgemälde. So ist der Bauplatz für das Gebäude, für das kürzlich die Gleichenfeier stattfand, ideal - direkt neben der berühmten, von Klimt gemalten Schloss-Allee. "Mindestens zehn Gemälde sind in der unmittelbaren Umgebung entstanden."

Im Original wird hier höchstens in der Eröffnungswoche eines dieser Gemälde zu sehen sein. Der 190 Quadratmeter große multifunktionelle Raum sei zwar klima- und sicherheitstechnisch dafür durchaus geeignet, dennoch werden künftige Besucher voraussichtlich eher Autographe und Zeichnungen aus Privatbesitz zu Gesicht bekommen. Das Leopold Museum will dabei eine Vermittlerrolle übernehmen.

Das zu 70 Prozent aus EU-Regionalförderungsmitteln finanzierte Projekt wurde von Erich Kaniak, dem Chef der Seeapotheke in Kammer, initiiert. Kaniak, der sich selbstironisch als "Hausmeister" des künftigen Klimt-Zentrums bezeichnet, betont die Synergien zwischen dem Zentrum, dem dazugehörigen Klimt-Shop und dem örtlichen Tourismus-Büro. Ein Kaffeehaus wird eingerichtet, und auf einem 20.000 Quadratmeter großen Areal der Gemeinde ist auch an Klimt-Mustergärten gedacht. Weiters soll in unmittelbarer Nähe ein neues Gesundheits- und Ärzte-Zentrum entstehen.

Der Ort am Nordende des Attersees, der durch Autobahn und Eisenbahn erschlossen ist, soll insgesamt ein neues Gesamtkonzept erhalten und aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden, nennt Kaniak als Ziel. (APA)