Rom - Der italienische Zweitliga-Profi Simone Farina, der im vergangenen November eine Bestechungssumme in Höhe von 200.000 Euro für die Manipulation eines Pokalspiels abgelehnt hat, ist in Italien zum Symbol des sauberen Fußballs geworden. Als Belohnung für seine Ehrlichkeit wurde Farina von Nationalcoach Cesare Prandelli zu einem dreitägigen Training mit der italienischen Nationalmannschaft vor dem Freundschaftsspiel gegen die USA am 29. Februar eingeladen.

"Farina hat nicht nur Mut, sondern eine außerordentliche innerliche Kraft bewiesen. Wir wollen ihn deswegen unterstützen und uns bei ihm bedanken", sagte Prandelli. Für Farina, der im Laufe seiner Karriere größtenteils in der dritten Liga spielte und 90.000 Euro pro Jahr verdient hat, ist Prandellis Berufung eine Ehre und eine einmalige Gelegenheit. "Ich habe aber nichts Besonderes getan. Ich fühle mich nicht als Held. Ich habe lediglich nach meinem Gewissen gehandelt", sagte Farina.

Dem Spieler des Zweitligisten AS Gubbio war vor der Pokalbegegnung vom 30. November gegen den Erstligisten AC Cesena die sechsstellige Summe für eine Niederlage angeboten worden. Farina zeigte den Korruptionsversuch bei den Justizbehörden an und brachte damit die zweite Phase der Ermittlungen im ausgedehnten Wett- und Manipulationsskandal ins Rollen, die am Montag zur Verhaftung von 17 Personen geführt hatte. Auch der ehemalige Kapitän des Erstligisten Atalanta Bergamo, Cristiano Doni, wurde verhaftet. Der Bestechungsversuch ist auf den Ex-Spieler Alessandro Zamparini zurückzuführen, der am Montag mit Doni verhaftet wurde. (sid)