Schampus und Austern am winterlichen See.

Foto: Schloss Fuschl

Salzburg - Was tun mit Gästen, die so gut wie jeden Luxus bereits kennen und deren Lebensstil von Finanz- und Wirtschaftskrisen wohl eher nicht tangiert wird? Im Schlosshotel Fuschl versucht man es mit der bereits im Sommer bewährten Kombination von Landschaft mit exklusivem Luxus.

Die nicht zuletzt auch als Drehort für die Sissi-Filme mit Romy Schneider bekannt gewordene Nobelabsteige am Fuschlsee hat ihre legendäre Seeterrasse mit eigens für den Winterbetrieb adaptierten Strandkörben bestückt.

Die zehn wintertauglichen Doppelsitzer spielen alle Stücke. Sie haben WLAN samt eigenen Steckdosen. Schließlich muss der Laptop zum Abrufen der aktuellen Börsenkurse notfalls ja mit auf die Terrasse. Natürlich verfügt jeder Strandkorb auch über einen Klingelknopf, mittels dessen Personal gerufen und Nachschub geordert werden kann - je nach Temperament und Temperatur eben Punsch oder Champagner.

Totaler Luxus

Fürs warme Kuschelfeeling am winterlichen See sorgen trotz kühler Außentemperaturen neben live gespielter klassischer Klaviermusik weiche Felldecken. Natürlich Kunstpelz, schließlich sind die Zeiten, in denen die Felle toter Tiere noch als Statussymbol galten, auch im Schlosshotel so gut wie vorbei.

Der totale Luxus hat so seinen Preis: Ab mindestens 270 Euro pro Nacht ist man dabei. Um diesen Preis gibt es freilich nur Zimmer.

Wer die Winterfreuden in einem der Chalets erleben will, muss deutlich mehr auslegen: 1320 kostet die Nacht in einem der sechs Seehäusln. In den zwei Etagen findet man dafür sogar eine Sauna samt eigenem Whirlpool.

Für das Schlosshotel Fuschl ist die Sache ein großes Experiment: Erstmals in seiner Geschichte hat die Herberge, in der schon Schauspieler wie Clark Gable oder Yul Brunner, der Hochadel von Fürst Rainier von Monaco bis Prinz Charles, oder Politiker wie Nikita Chruschtschow oder zuletzt Ende Oktober der Staatspräsident Chinas Hu Jintao residierten, im Ganzjahresbetrieb, auch über den Winter geöffnet. Bis dato kam man in Fuschl bei 240 Betten auf 13.000 Übernachtungen pro Sommer. (neu, DER STANDARD, Printausgabe, 23.12.2011)