Schräges Duo: Jennifer Saunders und Joanna Lumley in "Absolutely Fabulous".

Foto: Standard/BBC

London/Wien - Sie sind alle wieder da: Die verkorkste Tochter Saffy, die vorlaute Mutter June, die dummdreiste Sekretärin Bubbles und natürlich ihre Heiligkeiten höchstpersönlich: die überdrehte PR-Chefin Edina Monsoon und ihre abgehalfterte Freundin Patsy Stone. Mit Spannung erwartet das britische TV-Publikum die Wiederbelebung von Absolutely Fabulous. Zu Weihnachten reicht die BBC sieben Jahre nach der letzten Ausgabe der schrägen Comedy drei neue Folgen nach: Geschichten um die wahrscheinlich kaputteste Fernsehfamilie aller Zeiten. So überhaupt von Familie zu sprechen ist.

Von 1992 bis 2004 sorgte das Ensemble um Serienerfinderin und Edina-Darstellerin Jennifer Saunders für bitterböse Häme gegen Jetset, Jugendwahn, Abnehmhysterie und gekünstelten Lifestyle, den die AbFabs mit Alkohol, Drogen und einhelliger Bereitschaft zur Peinlichkeit darzustellen wussten. Keine andere Serie legte dermaßen konsequent die Abgründe der PR-Branche während der Hochkonjunktur offen - und zeigte, dass es selbst dort immer noch tiefer ging.

Die Wiedervereinigung war keineswegs selbstverständlich. Saunders erkrankte zwischenzeitlich an Brustkrebs und werkte an einem Musical für Channel 4 über die Spice Girls. Patsy-Darstellerin Joanna Lumley wiederum, einst in "Mit Schirm, Charme und Melone" dynamische Agentin an der Seite Patrick Macnees, punktete mit Serien wie "Jam and Jerusalem", "Mistresses" und "Marple" bei den ZuschauerInnen. Als Saunders fragte, ob sie es noch einmal gemeinsam versuchen wollten, zögerte Lumley keine Sekunde: "Lass uns loslegen." Die Zusammenarbeit fruchtete erneut, Saunders plant inzwischen einen Kinofilm.

In den neuen Folgen wird das Leben von Edina und Patsy einmal mehr von Bollinger und Stolichnaya dominiert, dazwischen gehen sie einkaufen und haben Krisen - dem Zeitgeist entsprechend, diesmal auch mit der Finanz. (Doris Priesching, DER STANDARD, Print, 22.12.2011)