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Polizei gegen Demonstranten in Aktau.

Foto: Peter Leonard/AP/dapd

Aktau - Mehrere tausend Menschen haben am Montag im Westen Kasachstans gegen die Gewalt der vergangenen Tage in der Region demonstriert. Rund 3.000 Menschen versammelten sich in der Stadt Aktau am Kaspischen Meer und forderten die Behörden auf, die Truppen aus der nahe gelegenen Stadt Schanaosen abzuziehen und der Gewalt ein Ende zu setzen. Bei den Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizisten in der Region wurden seit Freitag mindestens 15 Menschen getötet.

In Schanaosen demonstrieren Arbeiter seit Monaten für höhere Löhne. Am Freitag waren die Proteste eskaliert, und die Polizei eröffnete das Feuer. Offiziellen Angaben zufolge wurden 14 Menschen getötet. Ein weiterer Mensch kam demnach bei Ausschreitungen in Schetpe ums Leben, wo Demonstranten am Samstag einen Zug mit mehr als 360 Passagieren angehalten hatten, um Unterstützung für ihren Protest zu erhalten. Anschließend verwüsteten sie ein nahe gelegenes Dorf. Beobachtern zufolge verloren in Schanaosen und Schetpe jedoch weit mehr Menschen ihr Leben. Der kasachischen Opposition im Exil zufolge wurden mehrere Dutzend Menschen getötet und hunderte verletzt.

Wegen der Zusammenstöße verhängte der seit 1991 autoritär regierende Staatschef Nursultan Nasarbajew am Samstag einen bis zum 5. Jänner geltenden Ausnahmezustand über Schanaosen. Die Stadt ist derzeit komplett von der Außenwelt abgeschnitten: Alle Kommunikationsverbindungen wurden gekappt, die Behörden blockieren die Hauptzufahrtsstraße und nehmen Personenkontrollen vor. Generalstaatsanwalt Nurdaulet Suindikow erklärte indes am Montag, die Situation in der Stadt normalisiere sich langsam wieder. (APA/AFP)