In Deutschland ist jede dritte bis vierte Frau im gebärfähigen Alter übergewichtig. Die zusätzliche Gewichtszunahme während einer Schwangerschaft führt bei vielen Schwangeren und den Ungeborenen zu Gesundheitsproblemen mit erheblichem Ausmaß. Folgen können für das Kind zum Beispiel ein zu hohes Geburtsgewicht (Makrosomie) sein, das unter anderem durch einen Schwangerschaftsdiabetes der Mutter hervorgerufen werden kann, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin in einer Aussendung.

Risiko für Komplikationen

Übergewichtige Schwangere entwickelten auch akute und chronische Komplikationen, dazu gehört unter anderem auch ein schwangerschaftsassoziierter Hypertonus (Bluthochdruck) oder Präeklampsie beziehungsweise Eklampsie (Krampfanfälle, Anm.). Übergewicht und übermäßige Gewichtszunahme in der Schwangerschaft seien daher im Interesse der Gesundheit von Mutter und Kind zu vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) fördert deshalb das Projekt "Gewichtskontrolle übergewichtiger Schwangerer: Effekte von Telemonitoring der Bewegung und einer Ernährungsumstellung".

Pilotversuch

Die Wissenschafterinnen werden in einem randomisierten, kontrollierten Pilotversuch untersuchen, ob eine innovative Form der Lebensstilintervention die Gesundheitssituation der Schwangeren wirksam verbessern kann. Bei dem Projekt wird mittels eines Sensors, den die Schwangeren tragen, Bewegung, Grundumsatz und täglicher Kalorienverbrauch dokumentiert, an einen Computer gesendet und dort ausgewertet. Die Betreuerin der Schwangeren erhält regelmäßig per Telemedizin die Daten und antwortet in einem wöchentlichen Brief, um die Motivation der Teilnehmerinnen, ihre Ernährung umzustellen und sich mehr zu bewegen, zu fördern. Zusätzlich wird ein duales Ernährungsprogramm durchgeführt. Bisher wurden in anderen Studien bereits gute Erfolge zur Gewichtsabnahme erzielt. (red, derStandard.at)