Gaza/Jerusalem - Nach dem Anschlag auf einen israelischen Grenzposten im Gazastreifen hat der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas seine für Sonntag geplanten Beratungen mit der Fatah in Gaza verschoben. Abbas werde erst in einigen Tagen mit Vertretern der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat über die Ergebnisse der Nahost-Gipfel von Sharm el Sheikh und Akaba beraten, sagte Fatah-Funktionär Samir el Mehrawi am Sonntag.

Neben der Fatah wollte Abbas auch mit weiteren radikalen Palästinensergruppen über den Friedensprozess beraten. Nach einem Treffen am Vorabend hatten diese die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel angekündigt. Zu dem Anschlag auf den Grenzposten Eres mit vier israelischen Todesopfern, bei dem auch die drei Angreifer erschossen wurden, bekannten sich drei radikale Organisationen.

Isreal drängt auf Reaktion

Israel drängte Abbas, unverzüglich auf den Anschlag zu reagieren. "Abbas wird sofort gegen den Terrorismus vorgehen müssen und darf nicht einen Tag warten", sagte Regierungssprecher Avi Pasner der AFP.

"Wir erwarten nicht sofort 100-prozentige Ergebnisse, aber wenn er die Terroristen nicht bekämpft, werden wir es tun." Auf dem Gipfel mit US-Präsident George W. Bush und Israels Ministerpräsident Ariel Sharon am Mittwoch in Akaba hatte Abbas das Ende der Intifada in Aussicht gestellt. Die Hamas brach daraufhin ihre Kontakte mit Abbas ab. "Terrorismus und Diplomatie gehören nicht zusammen", sagte Pasner. (APA/AFP)