iTunes Match startet weltweit

Foto: Apple

Nach dem US-Start von iTunes Match Mitte November ist der neue Musik-Service von Apple nun in weiteren Ländern verfügbar. Laut Medienberichten soll der Dienst in Kanada, Australien, Neuseeland, Mexiko, Großbritannien, Spanien, Irland, der Schweiz, Frankreich und Deutschland gestartet sein. Update: In Österreich wird der Rollout erst später folgen, wird aus informierten Kreisen gegenüber dem WebStandard bestätigt. Ob in den kommenden Tagen oder Wochen, ist jedoch nich nicht klar.

Jahresabo 

Nutzer können ihre lokale Musik-Sammlung mit iTunes-Titeln zum jährlichen Abopreis von 25 Euro abgleichen und auf weiteren Geräten über die iCloud streamen oder herunterladen. Da sich so auch kopierte Titel abgleichen lassen, haftet iTunes Match der Ruf einer Piratenamnestie an. Gegenüber dem WebStandard bestätigten einige User aus Deutschland, dass sie den Dienst in iTunes bereits live sehen. Es kann auch vorkommen, dass österreichische iTunes-User die Integration des Buttons im Menü schon sehen - so auch in der WebStandard-Redaktion - das dürfte aber auf Server-Probleme im Zuge des internationalen Rollouts zurückzuführen sein.

Musiksammlung scannen

Die Lieder am eigenen Rechner werden mit den rund 20 Millionen Titeln von iTunes verglichen und DRM-frei in 256-Kbps AAC-Qualität zur Verfügung gestellt, auch wenn sie ursprünglich in höherer Qualität vorliegen. Wird ein Song nicht in Apples Musikkatalog gefunden, wird er von der Festplatte des Nutzers hochgeladen und steht somit ebenfalls über die iCloud zur Verfügung. Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist das nur mit zuvor legal erworbenen Titeln zulässig.

Bis zu 25.000 Titel

iTunes Match synchronisiert zusätzlich zu den über iTunes gekauften Songs bis zu 25.000 Musiktitel. Der iCloud-Speicher, der von iOS-Geräten für Backups und zur Synchronisierung genutzt wird, bleibt von iTunes Match unberührt. Die Lieder können auf bis zu zehn Geräten zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung ist iTunes 10.5.1 am Mac oder PC und iOS 5.0.1 auf iPhone, iPad und iPod Touch.

Einigung mit Rechteverwertern

Um den Dienst in Deutschland überhaupt anbieten zu können, musste Apple zuvor eine Einigung mit der Musikverwertungsgesellschaft Gema erzielen. "Wir haben kurzfristig einen Vertrag geschlossen, der zunächst auf ein Jahr befristet ist", sagte ein Gema-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Damit könne der "sehr innovative Dienst" von Apple auf einer sicheren Rechtsgrundlage starten. Apple zahle in dieser Zeit eine Pauschale. "Wir wollen aber auch sehen, wie der Dienst genau genutzt wird und wie er sich in Deutschland entwickelt."

Scharfe Konkurrenz

Der Wettbewerb der Online-Anbieter bei Musik aus dem Netz hatte sich zuletzt deutlich verschärft. Auch Google und Amazon lassen inzwischen Musik aus dem Netz für ihre Kunden in den USA abspielen. Im Gegensatz zu Apple haben Google und Amazon in Deutschland keine Vereinbarung mit der Gema. Apple will bei iTunes Match damit punkten, dass man im Gegensatz zur Konkurrenz die eigene Kollektion in den meisten Fällen nicht erst langwierig hochladen muss.

Größter Musikverkäufer

Apple ist mit seiner iTunes-Plattform der weltgrößte Musikverkäufer. Allerdings gibt es immer mehr Rivalen wie etwa Spotify, Pandora oder Simfy, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Erst vor wenigen Tagen startete mit Rara.com ein weiterer Konkurrent. (red/APA)