Brüssel - Der erhoffte Wirtschaftsaufschwung in der Eurozone wird länger auf sich warten lassen. Nach einer neuen Prognose der EU-Kommission könnte die Wirtschaft in den Euroländern auch noch in den kommenden Monaten stagnieren.

Im besten Fall geht die EU-Kommission sowohl für das zweite, als auch das dritte Quartal von einem Wachstum von 0,4 Prozent aus, im schlimmsten Fall drohen in beiden Quartalen weiter 0,0 Prozent BIP-Anstieg. In den meisten untersuchten Bereichen bestehe nach wie vor eine Nachfrageflaute, sowohl in der Inlands- als auch in der Auslandsnachfrage, schreibt die EU-Kommission.

Die EU-Finanzminister haben zuletzt Mitte der Woche ihre Erwartungen auf eine leichte Erholung der Wirtschaft im zweiten Halbjahr dieses Jahres bekräftigt, gleichzeitig aber betont, dass Frühindikatoren noch nicht die Erholung belegten.

EU: Ein Prozent Wachstum

Die EU-Kommission geht in ihrer noch aktuellen Jahresprognose von einem Prozent Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2003 in der Eurozone aus. Für das kommende Jahr werden nach wie vor 2,3 Prozent erwartet.

Für das erste Quartal 2003 hat das Statistikamt Eurostat das Wachstum für die Eurozone mit 0,0 Prozent gegenüber der letzten Prognose leicht nach unten revidiert. Wachstumsrückgänge gab es sowohl bei Dienstleistungen als auch in der Industrie und der Landwirtschaft. Die Bruttowertschöpfung in der Bauwirtschaft ist sogar um 2,4 Prozent gesunken.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte wuchsen in der Eurozone um 0,3 Prozent, die Investitionen sanken um 1,4 Prozent. Die Exporte verringerten sich um 0,6 Prozent, die Importe sind um 0,6 Prozent angestiegen. Die EU-15 hat im ersten Quartal ein Plus von 0,1 Prozent verzeichnet. (DER STANDARD, Printausgabe, 6.6.2003, APA)