Bild des "Christmas Tree"-Sternhaufens, aufgenommen mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte. Bis Mitte Jänner 2012 wird er von vier Satelliten genauer unter die Lupe genommen.

Foto: ESO

Noch bis Mitte Jänner 2012 steht der "Christmas Tree"-Cluster unter besonderer Beobachtung. Es handelt sich dabei um einen rund sechs Millionen Jahre alten, nach kosmischen Maßstäben jungen, Sternhaufen. Seine astronomische Bezeichnung lautet etwas nüchterner NGC 2264. Er ist circa 1800 Lichtjahre von der Erde entfernt und zählt zu den jüngsten Objekten im Weltraum, in dem noch Sterne geboren werden.

Das macht ihn so interessant, dass ihn vier internationale Satelliten der Nasa, Esa und der University of British Columbia (Kanada) seit Anfang Dezember beobachten. Messungen von rund 5000 Sternen unterschiedlicher Massen und Entwicklungsstadien werden im infraroten, im sichtbaren Licht und im Röntgenbereich durchgeführt.

Die Beobachtungen vom Weltraum aus werden gleichzeitig mit Messungen von Observatorien auf der Erde unterstützt. Die von der Erde aus aufgenommenen Daten liefern weitere wesentliche Informationen für die Astronomen, um beispielsweise die chemischen Zusammensetzungen der Sterne studieren zu können.

Die wissenschaftlichen Teams kommen aus mehreren europäischen Ländern, aus Kanada, den USA und Brasilien. Auch Wissenschafter vom Institut für Astronomie der Universität Wien sind an dieser Beobachtungskampagne führend beteiligt. Die Astronomen erwarten sich neue Erkenntnisse über die Entstehung von Sternen und Planeten und deren erste Entwicklungsphasen. Die Wissenschafter machen sich zudem auf die Suche nach Planetensystemen um neu entstandene Sterne. (max/DER STANDARD, Printausgabe, 14.12.2011)