Finanz- und Eurokrise stoßen den EU-Abgeordneten Andreas Mölzer schön langsam in eine Bewusstseinskrise. Seit Jahren poltert der nationale Freiheitliche, der sich die Sammlung von Europas Rechtsparteien zum Ziel setzte, gegen den "Moloch EU" . Statt Integration predigt er ein "Europa der Nationalstaaten" , die ihre Kompetenz nicht an Brüssel abgeben.

Mit der Distanzierung von David Cameron beim jüngsten EU-Gipfel geriet Mölzers Welt ins Wanken: "Der britische Premier vertritt nicht die Nationen, sondern die City of London" , räsonierte er in Straßburg; und sorgt sich um "eine Stimmung und Konstellation wie 1914" . Selbst die deutsche Dominanz, "ein Block in der Mitte" , ist dem Deutschnationalen aus Kärnten suspekt: "Unsere griechischen Freunde halten uns deutsche Kriegsverbrechen vor, absurd" , jammert Mölzer, die kleinen Staaten hätten "nix mehr zu reden" . Es bestehe "Gefahr für das Friedensprojekt" . (tom, DER STANDARD; Printausgabe, 14.12.2011)