Berlin - Axel Springer öffnet seine Online-Verkaufsplattform iKiosk für andere Verlage. Ab Montag seien über die App für iPads von Apple neben den Springer-Publikationen wie "Bild" und "Welt" auch die digitalen Ausgaben unter anderem von der "Süddeutschen Zeitung", "taz" und der "Zeit" aufrufbar, kündigte der zuständige Springer-Manager Georg Konjovic am Freitagabend an. Die Angebote der Drittverlage könnten einzeln oder im Abonnement gekauft werden. Damit steige die Auswahl in dem digitalen Kiosk von bisher 24 Springer-Titeln auf mehr als 100 unterschiedliche Zeitungen und Zeitschriften. Fürs erste Quartal 2012 sei auch eine Anwendung für die auf Googles Android-Software basierenden Tablets geplant.

Springer-Chef Mathias Döpfner sieht in dem verlagsübergreifenden Angebot eine "attraktive Möglichkeit, die Akzeptanz von Bezahlinhalten zu steigern". Für die gesamte Branche sei entscheidend, ob sich eine "Bezahlkultur etablieren" lasse. Um diese Entwicklung zu fördern, will Springer seine Inhalte im Netz verstärkt gegen Bezahlung anbieten. "Das werden wir 2012 vorantreiben", kündigte Döpfner an. Den Anfang soll die "Welt" machen. Beim Bezahlmodell werde sich der in Berlin ansässige Konzern an der "New York Times" orientieren, die erfolgreich eine Bezahlmauer für Online-Inhalte eingeführt habe. Es sei eine "Schicksalsfrage", ob künftig nicht nur die Werbekunden sondern auch die Leser die Online-Inhalte finanzierten. (APA/Reuters)