Bild nicht mehr verfügbar.

Karl-Theodor zu Guttenberg: Thumbs up für Internetfreiheit.

Foto: dapd, Oliver Lang

Nur neun Monate nach seinem Rücktritt kehrt der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nun auch in Europa auf die politische Bühne zurück. Gemeinsam mit Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die digitale Agenda, präsentiert er am Montag in Brüssel Pläne zur Unterstützung von Netzaktivisten in autoritären Regimen.

Staatliche Internetsperren

Informationstechnologie soll die Menschenrechtspolitik der EU unterstützen. Kroes sagte am Freitag in Den Haag, die EU könne zum Beispiel Programme zur Umgehung von staatlichen Internetsperren verteilen.

Guttenberg hatte erst am 19. November auf einer Sicherheitstagung im kanadischen Halifax seinen ersten, viel beachteten öffentlichen Auftritt nach seinem politischen Sturz. Der heute 40-jährige CSU-Politiker war nach der Affäre um seine in weiten Teilen aus fremden Quellen zusammengeschriebene Doktorarbeit am 1. März zurückgetreten. Die Plagiatsvorwürfe kosteten Guttenberg auch seinen Doktortitel.

Guttenbergs Doktorarbeit

Eine absichtliche Täuschung beim Verfassen seiner Promotion zum Verfassungsrecht weist der Ex-Minister zurück - und spricht stattdessen von Unachtsamkeit beim Umgang mit Quellen. Vor kurzem erschien das Interview-Buch "Vorerst gescheitert", in dem er Stellung zu den Vorwürfen nimmt.

Der erhebliche Umfang nicht zugeordneter Quellen in Guttenbergs Doktorarbeit war durch intensive Recherchen von Internet-Nutzern nachgewiesen worden. Am 23. November stellte die Staatsanwaltschaft Hof das Verfahren gegen Zahlung von 20.000 Euro an die Deutsche Kinderkrebshilfe ein. (APA)