Rom - Der italienische Premier Mario Monti ist der Ansicht, dass sein milliardenschweres Sparpaket zur Schuldeneindämmung Italien vor der Staatspleite gerettet habe. "Es bestand eine sehr konkrete Gefahr, dass Italien wie Griechenland enden, dass der Staat nicht mehr Gehälter und Pensionen zahlen würde", sagte Monti, der am Dienstagabend bei der von RAI 1 gesendeten Polit-Show "Porta a Porta" den Italienern seine Sparmaßnahmen vorstellte.

Der 68-Jährige gab zu, dass das Sparpaket von den Italienern erhebliche Opfer verlange. "Sie werden aber verstehen, dass es keine Alternative gibt. Man muss sich vorstellen, was geschehen wäre, wenn wir nicht mehr in der Lage gewesen wären, Gehälter und Pensionen zu zahlen. Ich bin in einen Zug eingestiegen, der zu entgleisen drohte", erklärte der seit drei Wochen amtierende Wirtschaftsprofessor.

Der Regierungschef appellierte an das Parlament, seinen Sparplan zügig durchzusetzen. "Die Zeit drängt und es gibt sehr wenig Raum für Änderungen", erklärte der Premier. Die schmerzhafteste Maßnahme sei der Beschluss, die Pensionen nicht an die Inflation anzupassen. "Es ist schmerzhaft, dass auch Italiener mit sehr niedrigen Pensionen einen Beitrag leisten müssen", so Monti.

Nach der Verabschiedung des Sparplans, der unter anderem eine Pensionsreform und Konjunkturmaßnahmen enthält, werde sich die Regierung für eine Erneuerung des Arbeitsmarkts einsetzen. "Flexicurity", eine Mischung aus Flexibilität und Sicherheit, ist der Slogan, nach dem seine Regierung den Arbeitsmarkt reformieren wolle", so Monti. (APA)