Rom - Die Regierung Monti hat am Sonntag das milliardenschwere Sparpaket zur Schuldeneindämmung verabschiedet und die Italiener bekommen schon die ersten Auswirkungen der Maßnahmen zu spüren. Seit Mittwoch ist die Benzinsteuer in Italien teurer. Ein Liter Benzin kostet 16 Cent mehr. Dabei zählen die Spritpreise im Stiefelstaat wegen des hohen Steuerdrucks ohnehin schon zu den höchsten im EU-Durchschnitt. Die Konsumentenschutzverbände warnen, dass die Italiener jährlich 150 Euro mehr für Benzin ausgeben werden.

Premier Mario Monti verteidigte die Maßnahme. "Es gibt keine andere Alternative", sagte Monti bei einem TV-Auftritt als Gast der RAI 1-Polit-Show "Porta a Porta" am Dienstagabend. Experten warnen, dass die höheren Benzinpreise sich negativ auf die Inflation auswirken werden. Die Gefahr sei eine Preiserhöhung, die den Konsum weiterhin drücken könnte.

Die Italiener bangen auch um die geplante Erhöhung um zwei Prozentpunkte der Mehrwertsteuer IVA ab der zweiten Hälfte 2012. Die Mehrwertsteuer war bereits im September um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent erhöht worden. Der Industriellenverband Confindustria warnte vor den depressiven Auswirkungen der höheren Mehrwertsteuer auf den ohnehin schon schwachen Konsum. "Der Trend in den nächsten Monaten deutet auf Rückgang hin", warnte der Generaldirektor von Confindustria Giampaolo Galli. (APA)