Die Anzahl der Pendler, die ihre Wohngemeinde verlassen, hat sich seit 1971 mehr als verdoppelt.

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Von den knapp 3,8 Millionen Erwerbstätigen pendeln 500.000 zur Arbeit in ein anderes Bundesland - das entspricht einem Anteil von acht Prozent. Weitere Infos und Tabellen von Statistik Austria.

Grafik: Statistik Austria

Jeder achte Erwerbstätige in Österreich pendelt zu seiner Arbeitsstelle in ein anderes Bundesland. Das sind 500.866 Personen. Diese Daten, die sich auf die Erwerbsstatistik 2009 beziehen, veröffentlichte die Statistik Austria am Dienstag. Dabei ist vor allem Wien als Arbeitsort attraktiv und verzeichnet somit auch den höchsten Einpendleranteil mit 28 Prozent. Das bedeutet, dass fast 247.000 aller in Wien arbeitenden Menschen in einem anderen Bundesland wohnen - dicht gefolgt von Niederösterreich (15,1 Prozent), Burgenland (12,8 Prozent) und Salzburg (11,3 Prozent).

Die meisten Auspendler, gemessen an der Einwohnerzahl, stammen aus dem Burgenland. Fast 40 Prozent aller burgenländischen Erwerbstätigen verlassen das Bundesland, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. 

Bezirk Eisenstadt: 75 Prozent Pendler

Eine andere Situation stellt sich im Bezirk Eisenstadt dar: Dort verzeichnet man die höchste Einpendlerquote Österreich. Beinahe 75 Prozent aller Erwerbstätigen in Eisenstadt leben nicht im Bezirk. Aufgrund des hohen Prozentsatzes liegt die Zahl der arbeitenden Personen in Eisenstadt mit 14.110 sogar über der Zahl der Einwohner (12.844).

Die Anzahl der Pendler hat sich außerdem seit der Volkszählung 1971 mehr als verdoppelt. Verließen damals nur 25,5 Prozent ihre Wohngemeinde, um zur Arbeit zu gelangen, waren es im Jahr 2009 bereits 52 Prozent aller Erwerbstätigen. Die Nichtpendler (d. h. die Arbeitsstätte liegt am Wohngrundstück) sind im Vergleichszeitraum deutlich weniger geworden: Dieser Anteil betrug vor 40 Jahren noch 22,1 Prozent, 2009 lag der Wert nur mehr bei 9,6 Prozent. Das lasse sich vor allem mit dem Rückgang im Sektor Landwirtschaft erklären, wird von Seiten der Statistik Austria angegeben. (red, derStandard.at, 6.12.2011)