Wo antarktische Raubmöwen überwintern

Bei der Wahl ihres Winterquartiers zeigen sich antarktische Raubmöwen flexibel. Das belegt die Studie eines internationalen Forscherteams. Ein Großteil der Südpolar-Skuas, die zu den Raubmöwen gehören, verbringen den antarktischen Winter im Nordatlantik, während etwa ein Drittel der Tiere der gleichen Art, zehntausende Kilometer entfernt, im Nordpazifik überwintert.

Foto: Matthias Kopp/FSU

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Wurm-Hilfe bei der Planeten-Kolonisierung

Der Astrophysiker Stephen Hawking ist davon überzeugt, dass die Zukunft der Menschheit im Weltraum liegt. Nur wenn wir es schaffen, andere Planeten zu kolonisieren, haben wir eine Chance, auch die kommenden Jahrhunderte zu erleben, meint der britische Wissenschafter. Aber ist der menschliche Körper in der Lage, die Strapazen des Weltraumfluges auf lange Sicht durchzustehen? Forscher der Universität von Nottingham glauben, dass der nur knapp ein Millimeter lange Fadenwurm Caenorhabditis elegans eine entscheidende Rolle bei der Kolonisierung anderer Planeten spielen wird. Frühere Experimente haben gezeigt, dass sich der Wurm unter Schwerelosigkeit weitgehend genauso entwickelt und Nachkommen hervorbringt wie auf der Erde.

Dies macht aus Caenorhabditis elegans den idealen Kandidaten für weitere Weltraum-Experimente, ist Studienautor Nathaniel Szewczyk überzeugt: "Auch wenn es überraschend klingt, aber viele der biologischen Veränderungen, die während langer Reisen im All auftreten, erleiden Menschen und Würmer gleichermaßen. Wir konnten nachweisen, dass die Würmer im Weltraum lange genug leben und Nachkommen hervorbringen, um einen fremden Planeten zu erreichen. Daher ist Caenorhabditis elegans eine kostengünstige Option für die Untersuchung jener biologischen Effekte, die bei langen Reisen im All auftreten könnten. Damit sind wir nun auch in der Lage, das Gedeihen eines tierischen Organismus' auf einem anderen Planeten aus der Entfernung zu beobachten."

Foto: APA/Washington University School of Medicine

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Welt-AIDS-Tag

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember ließ Rio de Janeiro seine berühmte Christus-Statue auf dem Corcovado in bunten Farben erstrahlen. Der durch internationale Programme in den am meisten betroffenen Regionen verbesserte Zugang zu den Aids-Medikamenten macht sich bezahlt: Gut ein Fünftel weniger Menschen als noch 1997 haben sich im vergangenen Jahr mit dem HI-Virus infiziert. Die Zahl neuer Infektionen sei um 21 Prozent auf weltweit 2,67 Millionen gefallen, hieß es vor wenigen Tagen im aktuellen Bericht des HIV/Aids-Programms der Vereinten Nationen (UNAIDS). Weltweit leben rund 34 Millionen Menschen mit HIV. Vergangenes Jahr starben rund 1,8 Millionen Patienten an der Immunschwächekrankheit. Weitere 700.000 Todesopfer konnten durch die Therapie verhindert werden.

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Foto: REUTERS/Ricardo Moraes

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Feuerberg spuckt

Der Vulkan Tungurahua in Ecuador spuckt nach mehreren Monaten relativer Ruhe wieder Feuer und Asche. An den Hängen strömten Lava und glühende Gesteinsbrocken ins Tal und eine drei Kilometer hohe Rauchwolke stand über dem Feuerberg. Wegen der Gefahr eines Ausbruchs rief der Katastrophenschutz die zweithöchste Alarmstufe aus. In den naheliegenden Dörfern wurden Atemschutzmasken sowie Erste-Hilfe-Pakete verteilt. Der rund 5.000 Meter hohe Tungurahua liegt in den ecuadorianischen Anden rund 130 Kilometer südlich der Hauptstadt Quito. In der Sprache der Ureinwohner bedeutet der Name "Feuerkehle". Der Vulkan ist nach mehr als einem Jahrhundert Ruhe seit 1999 wieder aktiv. 2006 starben bei größeren Ausbrüchen mehrere Menschen.

Foto: REUTERS/Carlos Campana

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Bilderbuchstart für Marsrover

Die US-Raumfahrtagentur NASA hat Ende November eine technisch höchst anspruchsvolle Marssonde auf ihre Reise zum Mars geschickt. Geht alles nach Plan, wird sie ihr Ziel am 6. August 2012 erreichen und den etwa autogroßen Marsrover "Curiosity" (Neugier) in einem riskanten Manöver aussetzen. Er soll dann auf dem Marsboden nach organischen Materialien suchen und insgesamt herausfinden, wie lebensfreundlich oder auch -feindlich der Planet einst war und ist. Die Sonde mit dem in einem kapselartigen Modul verpackten Rover hob reibungslos um kurz nach 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an Bord einer Atlas-Rakete in Cape Canaveral (US-Staat Florida) ab. Die Atlas 5 verfügte insgesamt über eine Startmasse von 530 Tonnen, die Nutzlast belief sich auf gut 3,8 Tonnen, wobei "Curiosity" 900 Kilogramm wiegt und die Antriebsstufe, Eintritts- und Landesystem 2.940 Kilogramm schwer sind.

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Foto: Terry Renna/AP/dapd

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Hoffnung für Schlammteufel

Erstmals ist es Wissenschaftern in den USA gelungen, den seltenen Ozark-Schlammteufel (Cryptobranchus alleganiensis bishopi) in Gefangenschaft nachzuzüchten. Schlammteufel sind vom Aussterben bedrohte nordamerikanische Riesensalamander, die Unterart kommt nur an wenigen Stellen in den Bundesstaaten Missouri und Arkansas vor. Die Tiere erreichen eine stattliche Größe von 70 Zentimeter und ein Gewicht von über zwei Kilogramm. Die Nachzucht im Zoo von St. Louis weckt bei den Biologen die Hoffnungen, dass sich das Verschwinden der Art doch noch verhindern lassen könnte.

Foto: St Louis Zoo, Mark Wanner/AP/dapd

Ein Gammablitz, zwei Erklärungen

Für eine ganz spezielle kosmische Explosion, die am Weihnachtsfeiertag 2010 mit dem NASA-Forschungssatelliten "Swift" entdeckt worden war, haben Astronomen nun zwei unterschiedliche Erklärungen präsentiert. Die Wissenschafter stellten am 25. Dezember einen hellen, mit 28 Minuten ungewöhnlich langen Gammablitz im Sternbild Andromeda fest; nun kommen sie in einer Studie im Fachjournal "Nature" zu dem Schluss, dass das Ereignis entweder durch einen Kometen ausgelöst wurde, der auf einen Neutronenstern stürzt oder aber durch einen Neutronenstern, der in einen Stern stürzt, der sich gerade zu einem Roten Riesen aufbläht. Die NASA hat eine Visualisierung der beiden Szenarios auf ihre Website gestellt.

Foto: NASA/Goddard Space Flight Center

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Veränderungen nach Isolation

Gut drei Wochen nach dem Ende der Mission "Mars500" haben Wissenschafter an der Uniklinik München die Auswirkungen von Isolation und Stress auf die Teilnehmer untersucht. Sechs Teilnehmer aus Russland, China, Frankreich und Italien (im Bild der Russe Suchrob Kamolow) hatten in Moskau dafür 520 Tage in einem nachgebauten Raumschiff gelebt und eine Reise zum Mars simuliert. "Das Immunsystem zeigt deutliche Veränderungen", erklärte der Leiter des Stressprojekts von der Klinik für Anästhesiologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Alexander Chouker, in München die ersten Erkenntnisse.

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Foto: APA/EPA/ANDREAS GEBERT

Gesichtserkennung unter Wespen

Die Papierwespe Polistes fuscatus kann die Gesichter einzelner Artgenossen unterscheiden. Dies sei eine sehr spezielle Fähigkeit der Wespen und unterscheide sich von der Fähigkeit, Formen und Muster zu erkennen, schreiben US-Forscher im Fachmagazin "Science". Auch Menschen und einige andere Säugetiere, nicht aber eine eng verwandte Wespenart, seien in der Lage, einzelne Gesichter zu unterscheiden. Die Fähigkeit ist im Verlauf der Evolution mehrmals unabhängig voneinander entstanden, wie die Forscher berichten.

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Foto: Science/AAAS

Bunte Urwesen im Naturhistorischen Museum

"Cross Creatures" lautet der Name einer neuen Ausstellung im Naturhistorischen Museum, bei der Wissenschaft und Kunst eindrucksvoll miteinander verschmelzen. Die Schau, die zwischen 2. Dezember 2011 und 9. April 2012 zu sehen ist, zeigt die phantasievollen Werke der österreichischen Künstlerin Barbara Anna Husar. Im Vordergrund ihrer Gemälde steht immer die Verknüpfung von Vergangenem mit Gegenwärtigem: "Ich verstehe meine Kunst als Nabelschnur, als energetischen Transfer zwischen Zeiten und Kulturen." Neben den Bildern zeigt die Ausstellung auch erstmals die aufbereiteten Daten der "Meteoritenfalle", die seit Anfang 2011 Informationen am Antennendach des ORF-Funkhauses in Dornbirn sammelt.

Foto: Naturhistorische Museum Wien

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UN-Klimakonferenz

Seit 28. November und bis einschließlich 9. Dezember 2011 findet im südafrikanischen Durban die UN-Welt-Klimakonferenz statt. Große Sorgen bereitet den Experten neben dem vom Menschen verursachten Treibhausgas-Ausstoß die jenseits des Polarkreises im Permafrostboden gefangenen Methan-Mengen. Taut der Grund durch die ansteigenden Temperaturen großflächig aus, dann könnte sich der Treibhauseffekt durch das frei werdende Gas zusätzlich verstärken, warnen die Klimaforscher. Im Bild entzündet eine Mitarbeiterin der Universität von Alaska in Fairbanks Methan, das unter dem Eis eines kleinen Teiches auf dem Universitätscampus gefangen war.

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Foto: Todd Paris, University of Alaska, Fairbanks/AP/dapd

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Solarkraftwerk der Superlative

Europas größtes Solarkraftwerk steht unmittelbar vor der Fertigstellung. Die Anlage mit einer Ausdehnung von rund 260 Fußballfeldern steht auf einem ehemaligen Militärflugplatz im brandenburgischen Landkreis Barnim und soll 84,5 Megawatt liefern; damit können 23.500 Haushalte versorgt werden.

Foto: APA/EPA/PATRICK PLEUL

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Weißer Delfin

Eine seltene Entdeckung haben Wissenschafter Ende Oktober vor der brasilianischen Küste gemacht: Die Biologen sichteten ein Albino-Kalb des vom Aussterben bedrohten La-Plata-Delfins (Pontoporia blainvillei); im November gelang es den Forschern das schneeweiße Jungtier in der Babitonga-Bucht im Bundesstaat Santa Catarina zu fotografieren. Die Flussdelfin-Art, die sich häufig auch in küstennahen Gewässern aufhält, hat in der Babitonga-Bucht zwar keine natürlichen Feinde, Gefahr droht den Tieren allerdings durch Umweltverschmutzung: in der Nähe befinden sich zwei Häfen und einige industrielle Anlagen.

Foto: Projeto Toninhas/Univille/AP/dapd

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Satelliteneinbau

Ingenieure des russischen Unternehmens Reshetnew Information Satellite Systems montieren zwei große Kommunikationssatelliten im Rumpf einer Proton-Rakete. Am 11. Dezember sollen der russische Satellit Luch-5A und der israelische Satellit Amos-5 von von Baikonur aus ins All geschossen werden.

Foto: REUTERS/Ilya Naymushin

Gletscherschwund in Osttirol

Zwei Wissenschafter vermessen die Eisdicke am Mullwitzkees. Der Gletschererrückgang im Osttiroler Teil der Hohen Tauern ist im vergangenen Sommer doppelt so stark gewesen wie in den Jahren zuvor. Während das Äußere Mullwitzkees und das Zettalunitzkees in der Venedigergruppe in den vergangenen Jahren 1,5 bis zwei Millionen Kubikmeter Eismasse pro Jahr verloren haben, sind es im vergangenen Sommer 3,8 Millionen Kubikmeter gewesen. Der überdurchschnittliche Rückgang sei unter anderem auf den vergangenen, schneearmen Winter zurückzuführen, erklärte Martin Stocker von der Universität Innsbruck.

Foto: NPHT

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Der Huchen ist Österreichs Fisch des Jahres 2012

Vor zwei Wochen wurde an dieser Stelle der deutsche Fisch des Jahres (das Neunauge) vorgestellt, nun hat Österreich seinen eigenen Jahresfisch präsentiert: der Huchen. Das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) hat diese Art wegen der durch Kraftwerksprojekte wieder aufgeflammten Existenzgefährdung ausgewählt. Der Huchen gehört zur Familie der Lachsfische, er ist der größte Vertreter der Forellenartigen oder Salmoniden. Er besiedelt die Äschen- und Barbenregion der Flüsse im Donaugebiet, von Bayern bis zur Westukraine. Der Eurasische Huchen (Hucho hucho) erreicht eine Länge von bis zu zwei Metern und ein Gewicht von 60 Kilogramm. Im Donauraum wurden laut dem ÖKF bereits Huchen mit mehr als 50 Kilogramm gefangen.

Foto: REUTERS/Srdjan Zivulovic

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Bärenprozess vertagt

Anfang Dezember fand am Landesgericht Klagenfurt eine weitere Verhandlung im Prozess gegen jenen Kärntner Jäger statt, der im Juni 2009 den Braunbären "Roznik" (im Bild: der am 13. Juni 2009 im Logartal aufgefundene Kadaver) illegal erschossen haben soll. Wegen Nichterscheinen eines Zeugen musste das Verfahren allerdings zum mittlerweile zweiten Mal vertagt werden. Der WWF hofft nach Anhörung aller Zeugen auf ein angemessenes Urteil. Bei einem derartig sensiblen Bärenvorkommen wie in Kärnten zähle jedes einzelne Individuum, so die Organisation. In Kärnten werden derzeit fünf bis acht männliche Bären vermutet, die alle aus Slowenien zugewandert sind. Obwohl im August 2011 ein Wanderer im Bezirk Villach eine Bärin mit Jungtieren gesehen haben will, gibt es seither keinen Hinweis, der diese Sichtung bestätigt. Kärnten ist ein Schlüsselgebiet für die natürliche Wiederbesiedlung der Alpen durch den Braunbären. Im gesamten Alpenraum werden derzeit etwa 45 Braunbären vermutet.

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Foto: APA/MIHA KROFEL

Hochaufgelöste Supernova im Frühstadium

Einem internationalen Team von Astronomen ist eine hochauflösende Aufnahme der jüngsten bekannten Supernova knapp nach ihrer Explosion gelungen. Gerade einmal 14 Tage nach dem Beginn der Supernova, die zuvor ein Amateurastronom in der Whirlpool-Galaxie (M51) im vergangenen Juni ausgemacht hatte, richteten sich zahlreiche Teleskope in einer koordinierten Aktion rund um den Globus auf die Supernova aus und schufen ein Bild mit einer Auflösung, die einen Golfball auf dem Mond erkennen ließe. "Mit diesem Foto können wir sogar die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Stoßwelle der Explosion bestimmen", erklärte Iván Martí vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn.

Foto: Rod Pommier 2011, Pommier Observatory, Portland, OR, USA. /I. Martí-Vidal and colleagues, Astronomy & Astrophysics, 2011

Ameisenbären-Nachwuchs in Schönbrunn I

Der Tiergarten Schönbrunn hat Ameisenbären-Nachwuchs bekommen. Am Sonntag, dem 27. November, erblickte das männliche Jungtier, das von seinen Pflegern Hombrecito getauft wurde, nach etwa 190 Tagen Tragzeit das Licht der Welt. Um Mutter und Jungtier die nötige Ruhe zu gönnen, war das Haus für einige Tage geschlossen. In typischer Ameisenbär-Manier ist das Neugeborene sofort nach der Geburt auf den Rücken seiner Mutter Emilia geklettert.

Foto: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky

Ameisenbären-Nachwuchs in Schönbrunn II

Der kleine Hombrecito wiegt rund 1,4 Kilogramm und misst von der Nasen- bis zur Schwanzspitze etwa 35 Zentimeter. Die Mutter säugt das Jungtier etwa sechs Monate lang, doch bald schon wird es mit der typisch langen Zunge wie seine Eltern auch den Futterbrei aufschlecken. Große Ameisenbären zählen zu den bedrohten Tierarten Mittel- und Südamerikas. Der Tiergarten Schönbrunn beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). In Zoos ist Nachwuchs bei dieser Tierart aber nicht alltäglich. (red)

Foto: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky