Linz - Das Jubiläum hat man sich wohl anders vorgestellt: 2001 sperrte das Kirchencafe "urbi@orbi" als innerstädtischer Ruhepol im Linzer Einkaufszentrum Atrium City Center auf. Zehn Jahre später ist man dem Stadtleben näher, als dem verantwortlichen Team der diözesanen City-Pastoral lieb ist. Denn ausgerechnet im Jubiläumsjahr steht man ohne Standort da. Im kommenden Jahr wird - bis auf einen kleines Büro im Linzer Priesterseminar - unfreiwillig mobil gearbeitet.

Der Grund dafür ist durchaus skurril: Der Auszug aus den bestehenden Räumlichkeiten war aus finanziellen Gründe geplant. Als neuen Standort fasste man den Vorplatz beim Linzer Mariendom ins Auge. Und eine Kooperation mit dem dort ansässigen Dom-Center. Ein "temporäres Gebäude" sollte es werden, gedacht wurde an einen Kubus.

Woran hingegen niemand dachte ist, dass auch "temporäre Gebäude" durch den Gestaltungsbeirat der Stadt müssen. "Das war uns nicht bewusst, da waren wir etwas blauäugig", gesteht Monika Udeani, Leiterin der City-Pastoral Linz.

Als man dann, spät aber doch, dem Gestaltungsbeirat die Seelsorgepläne vorlegen wollte, kündigte der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (SP) sein Veto an. Damit liegt das Projekt am Domplatz vorerst auf Eis, am alten Standort muss das "Urbi" aber mit 23. Dezember raus. Gespräche mit der Stadt soll es aber dennoch weiter geben. Udeani: "Wir matchen uns zwar mit der Stadt, aber es gibt eine Gesprächsebene." (Markus Rohrhofer/DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.12.2011)