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Der Drehschwinel ist Hinweis für eine Störung im Gleichgewichtsorgan.

Regensburg - Sind es Herzrhythmusstörungen oder die Medikamente? Ist das Gleichgewichtsorgan gestört oder schwankt der Blutdruck? Leiden Sie an Depressionen oder Diabetes? Die Auslöser für Schwindelanfälle sind vielfältig. Und auch die Art der auftretenden Schwindelprobleme variiert. Bei dem einen Patienten scheint sich die Welt im Kreis zu drehen, ein anderer hat das Gefühl, der Boden schwanke unter seinen Füßen, bei anderen wieder tritt das Gefühl zu sinken oder zu schweben auf und schließlich gibt es noch das Gefühl des Taumelns. Der Arzt ist auf die Mitarbeit der Patienten angewiesen, um den Grund der Krankheit zu eruieren - und damit auch die richtige Behandlungsmöglichkeit zu finden, berichtet der deutsche Reportagedienst obx-medizindirekt.

Verschobene Wahrnehmung

Schwindel entsteht immer dann wenn die Orientierung des Körpers im Raum gestört ist. Eine stabile und sichere Position kommt durch die perfekte Kooperation von Augen, Gleichgewichtsorgan und dem proprizeptiven System zustande.

Das Sehen und die Verarbeitung optischer Reize sind ein wesentlicher Aspekt bei der Entstehung von Schwindel. Finden die Augen beim Blick in die Tiefe keinen Fixpunkt, an dem sie sich orientieren können kann Höhenschwindel auftreten. Der Gleichgewichtssinn wird im Wesentlichen durch ein bogenförmiges Gebilde im Innenohr bestimmt: dem so genannten Vestibularapparat. Er enthält eine Flüssigkeit und Sinneszellen, die Veränderungen der Lage von Kopf und Körper erfassen und diese Signale an das Gehirn weiterleiten. Das propriozeptive System als dritter Faktor erfasst durch Rezeptoren im Inneren des Körpers, ähnlich wie beim Tastsinn, Informationen über die Muskelanspannungen oder die Gelenkstellungen. Dies hilft dem Gehirn,
festzustellen, in welcher Lage sich bestimmte Körperteile befinden.

Widersprüchliche Informationen

Liefern Augen, Gleichgewichtsorgan und propriozeptives System widersprüchliche Informationen, kann Schwindel auftreten. Beispielsweise in einem Fahrstuhl, wenn die Augen zwar keine Ortsveränderung feststellen, das propriozeptive System des Körpers jedoch eine Druckveränderung und damit Bewegung signalisiert. Ursache kann eine gestörte Reizaufnahme
im Gleichgewichtsorgan sein, oder aber auch eine fehlerhafte Übermittlung der
Signale in das Gehirn.

Sehstörungen können ebenso an der Entstehung von Schwindel beteiligt sein, wie Depressionen oder Angsstörungen. Körperliche Erkrankungen wie Durchblutungsstörungen oder Herz-Kreislauferkrankungen kommen neben Medikamenten ebenfalls als mögliche Auslöser in Frage.

Tests helfen bei der Ursachen-Forschung

Eine besondere Form der Schwindelerkrankung ist der Drehschwindel, der bei der Menière-Krankheit auftritt. Diese wird durch vermehrte oder verminderte Bildung von Flüssigkeit (Endolymphe, Anm. Red.) im Innenohr ausgelöst. Drehschwindel, Übelkeit, Hörminderung und Tinnitus können auftreten.

Durch die exakte Beschreibung der Symptome bekommt der Arzt bereits wichtige Hinweise auf die mögliche Ursache. Anhand verschiedener Tests lässt sich herausfinden welcher Teil des Orientierungssystems erkrankt ist.

Die Behandlung richtet sich dann nach der jeweiligen Ursache. Bei bestimmten Schwindelerkrankungen kann beispielsweise ein vestibuläres Schwindeltraining helfen. Die Betroffenen lernen mit Hilfe gezielter Bewegungen ihre Kompensationsfähigkeiten zu verbessern. (red)