Wien - Tobias Natter, der neue Direktor des Leopold-Museums, und Elisabeth Leopold, die Witwe des Sammlers und Vorstandsmitglied der Stiftung Leopold, vermitteln ein Bild der Eintracht: Gemeinsam werden sie eine delikate Ausstellung mit dem Titel Nackte Männer kuratieren (ab 19. Oktober).

Einträchtig saßen sie auch nebeneinander bei der Programmpressekonferenz am Donnerstag. Etwas später war es aber aus mit der Eintracht. Denn Elisabeth Leopold teilte den jungen Herren (also auch Peter Weinhäupl, dem kaufmännischen Direktor) auf einem Zetterl mit, dass sie die nachgelassene Sammlung II nicht thematisiert wissen will. Aber die beiden hielten sich nicht daran - und bekundeten ihr Interesse, diese "herzubekommen". Worauf die Witwe fauchte: "Ich schenk nichts her."

Zuvor hatte sich Natter eifrig für ihre Leihgaben bedankt. Denn die mehr als 200 Postkarten an Emilie Flöge aus der Sammlung II bilden die Basis für eine Ausstellung zu Gustav Klimts 150. Geburtstag. Klimt persönlich wird ab 24. Februar ein halbes Jahr laufen. Von 7. Juni bis 17. September präsentiert man als Entdeckung den Kokoschka-Wegbegleiter Rudolf Kalvach.

Weinhäupl klagte wieder über das Budget (Subvention: 2,7 Millionen Euro) und berichtete stolz vom Klimt-Zentrum, das als "Außenstelle" des Leopold-Museums von privater Hand in Kammer am Attersee errichtet wird. (trenk / DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2011)