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Die Beamten müssen mit ihren vierbeinigen Begleitern täglich stundenlang trainieren.

Foto: APA/DHI ST. JOHANN /PG

Salzburg - Mit einer Verzögerung von mehr als zwei Jahren hat die Diensthundeinspektion St. Johann im Pongau im August 2011 ihren Betrieb aufgenommen. Seit Oktober ist die Zahl der Hundeführer komplett: Acht Polizisten spüren mit ihren Vierbeinern im Pongau, Pinzgau und Lungau Einbrecher auf, fahnden nach Vermissten, Verschütteten oder Selbstmordgefährdeten, gehen auf Patrouille und unterstützen Polizeieinsätze auf Großveranstaltungen wie im Dezember die "Rave on Snow"-Party in Saalbach oder der Slalom-Weltcup in Flachau. Am Donnerstag, traten im Büro neben der Hundeinspektion vier Schengenfahnder ihren Dienst an. 

In Österreich gibt es derzeit 18 Diensthundeinspektionen und rund 410 Diensthunde. Die Inspektion in St. Johann ist in einem Gebäude untergebracht, das dem Bundeskanzleramt gehört und neben der Zutrittskontrolle zum "Regierungsbunker" liegt. Ganz fertiggestellt ist die eigenständig agierende Dienststelle noch nicht. Es fehlen noch die klimatisierten Hundezwinger und die Hundewaschanlage samt Whirlpool im Außenbereich. "Im Frühling soll alles fertig sein", sagte Inspektionskommandant Hubert Gschwendtner.

Zwei Juntiere in Ausbildung

Das Einsatzspektrum ist groß, die Hunde - meist belgische Schäfer - sind gut geschult. Vier Suchtmittelspürhunde, drei Lawinensuchhunde und ein "Leichen- und Blutspürhund" absolvieren derzeit in St. Johann ihren Dienst. Letzterer kann anhand von aufsteigenden Gasen im Wasser vermisste Personen "erschnüffeln". "Grundsätzlich sind alle Hunde zum Schutz- und Stöberhund und zum Fährtenhund ausgebildet", schilderte der ehemalige Cobra-Beamte. Zwei Jungtiere stehen noch in Ausbildung, wie der 15 Monate alte "Hacoon" von Gschwendtner. 

Wie unterscheidet sich die Dienststelle von einer "normalen" Polizeiinspektion? Die Beamten müssen mit ihren vierbeinigen Begleitern täglich stundenlang trainieren, um die Einsatzfähigkeit der Hunde zu erhalten. "Im Prinzip sind sie nur draußen unterwegs. Unser Rayon ist auch viel größer, weil wir drei Bezirke betreuen", erklärte der Chef der Hundestaffel. Die belgischen Schäfer sind sehr quirlig und belastbar, verfügen über eine gute Kondition und sind den ganzen Tag einsatzbereit. Bei Großveranstaltungen werden die Hunde zum Aufspüren von Suchtmitteln eingesetzt, sie unterstützen zudem die Polizeikräfte allein schon durch ihre Anwesenheit. "Ein Hund wirkt bei aggressiven Leuten. Ruhe und Ordnung ist schnell wieder hergestellt."

Zusammenarbeit mit Schengenfahndern

Angedacht sind auch gemeinsame Kontrollen der Diensthundeführer mit den Schengenfahndern, die am Donnerstag nebenan im selben Gebäude in St. Johann eingezogen sind. Ein fünfter Planposten ist noch unbesetzt. Das Büro dient als Außenstelle der AGM-Dienststelle in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der Aufgabenbereich der vier Polizisten umfasst die grenzüberschreitende Kriminalitätsbekämpfung. Ihre Ortskenntnis und Nähe zum Tatort soll den Fahndungseinsatz erleichtern. (APA)