Wien - Die Affäre um die Gelddrucktochter der Notenbank (OeBS, Banknoten- und Sicherheitsdruck) ist um eine teure Facette reicher. Wie der "Kurier" berichtet, ließ OeBS-Chef Michael Wolf noch im Juni 2011 rund 570.000 Euro mittels Weisung an die Briefkastenfirma Venkoy auszahlen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Demnach habe der Ex-Technikchef Johannes Miller Wolf darauf hingewiesen, dass eine Auszahlung der Summe, die am 26. April gestoppt wurde, nicht erfolgen könne solange eine Steuerprüfung nicht Klarheit gebracht habe. Daraufhin soll Wolf die Weisung erteilt haben, den Betrag trotzdem auszuzahlen.

Wolf-Anwalt Manfred Ainedter bestätigte gegenüber dem "Kurier" die Weisung seines Mandanten, betonte aber, auch Miller habe letztlich zugestimmt: "Alle Entscheidungen wurden gemeinschaftlich von beiden Geschäftsführern getroffen." Triebfeder könnte die Angst vor der Rache der aserbaidschanischen Geschäftspartner gewesen sein.

Die Aufsichtsräte wussten von all dem laut den Protokollen nichts. In der 51. Sitzung des Gremiums am 8. Juni informierte Wolf laut Prüfbericht, "dass das Thema Provisionen vom Steuerberater bearbeitet wurde und für in Ordnung befunden wurde". (APA)