Wien - Die Leitbörsen in Fernost haben am Donnerstag nach der konzertierten Aktion der weltweit wichtigsten Notenbanken mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der Nikkei-225 Index in Tokio verteuerte sich um 162,77 Zähler oder 1,93 Prozent auf 8.597,38 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 1.012,91 Zähler (plus 5,63 Prozent) auf 19.002,26 Einheiten. Der Shanghai Composite legte deutlich um 2,29 Prozent oder 53,45 Zähler auf 2.386,86 Punkte zu.

Kräftig zulegen konnten auch die Märkte in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 2.761,88 Zählern und einem Plus von 59,42 Punkten oder 2,20 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney stieg um 103,4 Zähler oder 2,47 Prozent auf 4.288,10 Einheiten. Die Stützungsaktion von der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den Zentralbanken Großbritanniens, Japans, Kanadas und der Schweiz hatte die Märkte kräftig beflügelt. Ziel sei die Märkte mit mehr Liquidität zu versorgen.

Frische Wirtschaftsdaten lasteten unterdessen etwas auf den Märkten. In China schrumpft zum ersten Mal seit drei Jahren die Industrieproduktion. Der offizielle Einkaufsmanager-Index (PMI) sei im November mit 49 Punkten unter den Expansionswert von 50 gesunken. Dieser Hinweis auf eine Abschwächung der chinesischen Inlandsnachfrage dürfte die Sorge um die Lage der Weltwirtschaft weiter verschärfen. Am gestrigen Mittwoch hatte Chinas Notenbank erstmals seit fast drei Jahren die Mindestreserve-Anforderungen für die Geschäftsbanken des Landes gesenkt.

Beflügelt durch die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten seien auch die Ölpreise leicht gestiegen. Die Dollar-Versorgung des globalen Finanzsektors stütze die Risikofreude, berichteten Händler. Cnooc schossen um knapp zehn Prozent auf 15,34 Hongkong Dollar in die Höhe. China Petroleum rückten 3,90 Prozent auf 8,15 Hongkong Dollar vor.

In Sydney rückten zudem Foster' s ins Blickfeld der Investoren. Die Aktionäre des australischen Bierbrauers Foster' s haben fast durchweg für eine Übernahme durch den britischen Konkurrenten SAB Miller gestimmt. 99,1 Prozent der Anteilseigner votierten am Donnerstag für den Verkauf. Foster's schlossen mit einem Aufschlag von 0,19 Prozent auf 5,39 australische Dollar.

An der Tokioter Börse ging es mit über fünf Prozent deutlich aufwärts für den in einen Bilanzskandal verwickelten Kamerahersteller Olympus. Der frühere Konzernchef Michael Woodford und Tippgeber im Skandal hatte seinen Rückzug aus dem Führungsgremium bekanntgegeben. Am Donnerstag erklärte Michael Woodford, er wolle seinen Job zurück. Er stelle Kandidaten für ein neues Team zusammen. Gefragt waren auch die Aktien der größten börsennotierten japanischen Bank, Mitsubishi UFJ Financial, die 3,1 Prozent gewannen. (APA)