Wien - Ausgelöst durch die Diskussion um Kürzungen im staatlichen Pensionssystem boomt derzeit der Produktverkauf im Bereich der Privatvorsorge, der so genannten dritten Pensionssäule. Die heuer von der Bundesregierung ins Leben gerufene "Zukunftsvorsorge" lockt mit einer Prämienförderung von 9,5 Prozent bis zu einer maximalen Einzahlung von 1851 Euro pro Jahr, einer Kapitalgarantie, die vor Verlusten schützt, sowie der steuerfreien Auszahlung als monatliche Rente in der Pension.

Seit Jahresbeginn vertreiben Banken und Versicherungen Produkte gemäß den gesetzliche Richtlinien dieser Zukunftsvorsorge. 30.000 Verträge konnten bisher an Private verkauft werden, bis Jahresende erhofft sich die Finanzbranche, 140.000 bis 180.000 Verträge abschließen zu können. Mittel- bis langfristig sagen Experten Werte wie beim Bausparen - also in einer Größenordnung von fünf Millionen Verträgen - voraus.

Klare Intention der Bundesregierung war, neben der Förderung der Privatvorsorge, die Liquidität an der Wiener Börse zu erhöhen. So müssen die Banken und Fonds 40 Prozent der ihnen anvertrauten Kundengelder in Aktien der Wiener Börse investieren. (miba/DER STANDARD, Printausgabe, 5.6.2003)