Verstärkte Fahndung von US-Soldaten in Hochburgen der Baath-Partei - In Bagdad wird unter Häuserschutt Leiche des Ex-Diktators vermutet
Redaktion
,
Bagdad - Mehr als 1.500 US-Soldaten sind am Mittwoch in
die Städte Falludschah und Habaniyah westlich von Bagdad eingerückt.
Sie sollten in den beiden Hochburgen der Baath-Partei nach
anti-amerikanischen Kräften fahnden, wie Kommandanten der 3.
Infanterie-Division mitteilten. Unterdessen suchten Soldaten in
Bagdad mit Baggern und Schaufeln nach dem gestürzten irakischen
Präsidenten Saddam Hussein. In der Hoffnung, seine Leiche zu finden,
gruben sie im Schutt eines Hauses, das Anfang April bombardiert
worden war.
Schutt wird zur genaueren Untersuchung abtransportiert
Die US-Streitkräfte hatten damals erklärt, ihren Informationen
zufolge habe sich Saddam Hussein mit seiner Familie in dem Gebäude
aufgehalten. Warum die Trümmer erst jetzt durchsucht wurden, war
unklar. Der Schutt wurde in Lastwagen zu genaueren Untersuchungen
abtransportiert. Irakische Anwohner äußerten indessen die Vermutung,
ihr Ex-Präsident könnte sich in einem benachbarten Haus versteckt
haben. Es sei vor einem halben Jahr von der Regierung gemietet
worden, und gelegentlich waren Fahrzeuge vor der Tür gestanden, die
wie Dienstwagen aussahen, sagte ein Nachbar. "Niemand wusste, ob es
Saddam war oder jemand anderer", fügte er hinzu.
Einsatz in Falludschah und Habaniyah ist Reaktion auf antiamerikanische Übergriffe
Der Einsatz in Falludschah und Habaniyah ist eine Reaktion auf
eine Reihe von Angriffen auf die bisher dort stationierten 300
US-Soldaten. Die zur Verstärkung eingesetzten Truppen der 3.
Infanterie-Division, die bei der Eroberung Bagdads an vorderster
Front stand, sollen nach eigenen Angaben ein dichtes Netz von
Straßenkontrollen aufbauen. Zudem seien Wiederaufbaumaßnahmen
geplant, etwa die Instandsetzung von Schulen und Krankenhäusern. Die
meisten Einrichtungen waren nach dem Krieg geplündert worden. (APA/AP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.