Washington - Der palästinensische Regierungschef Mahmud
Abbas hält ein Abkommen mit islamistischen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischem Dschihad zum Stopp von Selbstmordanschlägen für möglich. Er habe mit Vertretern verhandelt und sie davon zu überzeugen versucht, dass ein
solches Abkommen "die einzige Lösung" sei, sagte Abbas dem
US-Fernsehsender ABC. "Regionale und
internationale Entwicklungen" hätten die Organisationen tatsächlich
davon überzeugt. "Sie spüren auch, dass sie eine Verantwortung haben.
Ich bin sicher, dass wir uns in Verhandlungen einigen können",
betonte Abbas einen Tag vor dem Dreiergipfel mit US-Präsident George
W. Bush und Israels Regierungschef Ariel Sharon in Jordanien. Es gebe
deshalb keinen Grund, Gewalt gegen die besagten Gruppen anzuwenden.
Die palästinensische Regierung sei "entschlossen", eine Lösung für
den Nahost-Konflikt zu finden, und speziell die USA könnten zu einer
erfolgreichen Lösung beitragen, sagte Abbas. "Wir hoffen, dass Sharon
genauso entschlossen ist." Im Übrigen könne es nicht angehen, dass
Palästinenserpräsident Yasser Arafat von den USA isoliert werde.
Arafat sei für die palästinensische Bevölkerung nach wie vor ein
Symbol, und er sei ihr gewählter Präsident. "Ihn so zu behandeln, ist
nicht zulässig", betonte Abbas. Er selber habe mit dem Präsidenten
"keine Probleme", sondern komme "normal und gut" mit ihm aus. Bei dem
Dreiergipfel im jordanischen Badeort Akaba am Mittwoch sollte es um
den internationalen Friedensplan (road map) gehen, der die Gründung
eines unabhängigen Palästinenserstaates bis 2005 vorsieht.