Magdeburg - Archäologen haben in Magdeburg einen spektakulären Grabungsfund gemacht: Überreste des Doms von Kaiser Otto dem Großen (912-973) wurden entdeckt. "Dies ist einer der wichtigsten Funde zur Geschichte des europäischen Frühmittelalters", sagte Grabungsleiter Rainer Kuhn vom Landesamt für Archäologie. Die Forscher waren in der Vorwoche auf eine steinerne Gruft gestoßen. Nähere Analysen bestätigten nun die Vermutung, dass diese Grabstätte Teil des seit langem gesuchten Kaiserdoms war. Er gehörte vor tausend Jahren zu den prächtigsten Kirchen Europas. "Jetzt muss das Geschichtsbild der Ottonenzeit in vielen Teilen komplett umgeschrieben werden", erläutert die Leipziger Historikerin Babette Ludowici. Die nun entdeckten Fundamentreste gehören nach den Erkenntnissen der Archäologen zum Westflügel des ottonischen Doms. Dieser wurde im Jahre 955 von Otto gestiftet.(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.6. 2003)