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Das im Zuge der Streiks gegen die Pensionsreform angekündigte Verkehrschaos fand am Dienstag großteils nicht statt. Stark frequentiert waren in allen größeren Städten vor allem die Radwege. Flüssig ging es auf Österreichs Staustrecke Nummer eins, der Südosttangente, zu: "Es gibt ein Verkehrsaufkommen wie normalerweise Sonntag früh", hieß es am Vormittag bei der Autobahn-Straßenmeisterei in der Donaustadt. Für die Wiener Rettung gab es keine Probleme.

Taxler: Nur kurze Wartezeiten auf Kunden

Der - erwartete - Run auf die Wiener Bäder gestaltete sich eher zaghaft. Vor allem Kunder und Jugendliche nützten die Freizeiteinrichtungen. Aber: "Ausverkauft sind wir noch lange nicht", sagte eine Kassierin des Strandbads Gänsehäufel. Freuen durften sich die Wiener Taxiunternehmer, die nur kurze Wartezeiten auf Kunden in Kauf nehmen mussten. Ähnliche Berichte gab es in anderen Städten.

Niederösterreich

In Niederösterreich führte der Streik zu keinen nennenswerten Behinderungen. Der ÖAMTC beschrieb die Verkehrssituation im Bundesland als "absolut ruhig". Ein "Zentrum" war der Flughafen Wien in Schwechat, dessen Zufahrt bereits ab 5.00 Uhr blockiert war: Rund 150 Teilnehmer hatten sich zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung eingefunden. Der - über die B 9 umgeleitete - Verkehr zum Airport verlief in der Früh dennoch "normal" - genauso bezeichnete Pressesprecher Hans Mayer die Situation in der Abflughalle. Auf den Flugverkehr hatte der Abwehrstreik bis gegen 9.00 Uhr kaum Auswirkungen. Lediglich der AUA-Flug nach Düsseldorf musste gestrichen werden, die Crew war nicht an Bord gegangen.

Gespenstische Stille herrschte am frühen Morgen am Hauptbahnhof der NÖ Landeshauptstadt. Dort, wo sonst Tausende Pendler auf ihre Anschlusszüge Richtung Wien warten, schüttelten sich lediglich einige Eisenbahner aufmunternd die Hände.

Oberösterreich

In Linz blieb das von manchen befürchtete Verkehrschaos aus. Im Gegenteil, die Situation an den Stadteinfahrten war ruhiger als an üblichen Wochentagen. Viele Leute, die an diesem Streiktag zeitlich weggefahren waren, kamen in der Folge zu früh in die Arbeit. Das vergleichsweise geringe Verkehrsaufkommen dürfte vermutlich dadurch bedingt gewesen sein, dass sich viele Beschäftigte am Dienstag frei genommen hatten, weil auch die Kinder nicht in die Schule mussten. Die Folge waren Staus vor den Freibadkassen.

Salzburg

Deutlich ruhiger als an einem normalen Wochentag präsentierte sich das Verkehrsgeschehen in der Stadt Salzburg. Viele Menschen stiegen auch dort wieder auf das Fahrrad um. Zudem wurde vermutet, dass sich viele Menschen frei genommen hatten. "Vom Chaos waren wir weit entfernt. Es war wie an jedem Tag", schilderte Karl Fink von der Gendarmerie-Verkehrsabteilung die Lage.

Tirol

Ähnlich ging es im Großraum Innsbruck zu: Auch dort hielten sich die Verkehrsprobleme rund um den Streik in Grenzen. An den Autobahneinfahrten informierten ÖGB-Vertreter die Frühpendler über ihr Anliegen. Sie nützten dabei die Rotphasen der Kreuzungen. Verkehrsbehinderungen waren mit jenen "normaler" Tage vergleichbar. Vereinzelt waren sogar Busse öffentlicher Verkehrsunternehmen wie Postbus oder Innsbrucker Verkehrsbetriebe zu sehen. Im Bundesland standen die "Öffis".

Steiermark

In der Steiermark ging in punkto öffentlicher Verkehr nichts mehr: Alle öffentlichen Verkehrsmittel bleiben in den Remisen, nur einige private Buslinien waren im Rahmen des Verkehrsverbundes unterwegs. In den Städten Bruck an der Mur und Graz meldete die Exekutive keine Probleme. In Graz kam es zu den angekündigten Demonstrationen der Gewerkschaft. "Keine Probleme" lautete auch der Kommentar eines Gendarmen in der obersteirischen Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur.

Kärnten

In Kärnten war vom Streik kaum etwas zu bemerken. Auch das Verkehrsaufkommen in Klagenfurt nicht auffallender als an anderen Wochentagen. An den Einfahrtsstraßen in die Landeshauptstadt kam es zu keinerlei Staus. Vorgesorgt hatte man allerdings bei den Klagenfurter Stadtwerken gegen allfällige Streikbrecher: Vor den städtischen Garagen wurden Blockaden errichtet, um die Busse an der Ausfahrt zu hindern. Im Gegensatz zu Klagenfurt gab es in der zweitgrößten Stadt Kärntens, Villach, normalen Busverkehr. Allerdings gab es in Villach wie auch in Völkermarkt Straßenblockaden. (APA)