Hamburg - Die Hamburger Kulturbehörde will offenbar noch im Sommer eine Entscheidung über die Zukunft von Tom Stromberg als Intendant des Hamburger Schauspielhauses herbeiführen. Das verlautete am Montag aus Behördenkreisen. Zuvor hatten verschiedene Hamburger Medien über ein mögliches vorzeitiges Ende Stromberg an der Spitze des renommierten Theaters berichtet. Der Vertrag des Intendanten endet 2005. Stromberg selbst würde gerne bis 2008 bleiben: "Ich stehe zu meinem Angebot", sagte er dem "Hamburger Abendblatt".

Bei vorzeitiger Ablöse belastet Abfindung das Budget zusätzlich

Bei den Diskussionen um Stromberg spielt der Behörde zufolge die Finanzlage des Hauses eine wichtige Rolle. Der Aufsichtsrat dürfe die Finanzen nicht aus den Augen verlieren, hieß es aus der Behörde. Zurzeit hat das Theater nur eine Auslastung von etwa 50 Prozent, aber einen ausgeglichenen Etat. Sollte Stromberg vor Ablauf seines Vertrages entlassen werden, müsste die Kulturbehörde eine Abfindung zahlen.

Streit zwischen Kultursenatorin und Intendant Stromberg

Seit längerem schwelt der Streit zwischen Stromberg und Kultursenatorin Dana Horakova über die Kulturpolitik der Hansestadt. So hatte Stromberg beklagt, dass die Senatorin sich kaum im Theater blicken lasse. Horakova wiederum ließ verlauten, sie finde das Programm im Schauspielhaus "uninspirierend".

Über mögliche Nachfolger für Stromberg schweigt die Kulturbehörde. Es würden Namen sondiert, hieß es. Das "Hamburger Abendblatt" brachte als Nachfolger Matthias Hartmann, Leiter des Bochumer Schauspielhauses, und Martin Kusej, designierter Schauspielchef der Salzburger Festspiele ins Spiel. (APA/AP)