Klagenfurt - Scharfe Kritik übt der Intendant des Klagenfurter Stadttheaters, Dietmar Pflegerl, an der Kulturabteilung des Landes Kärnten. Diese habe am Sonntag die Broschüre "Kärntner Kultursommer 2003" vorgestellt, in welcher das Stadttheater "mit keinem Wort erwähnt" werde. Für den Intendanten ist damit klar, dass "die Kulturabteilung des Landes uns den Krieg erklärt hat".

Pflegerl präsentierte am Montag in Klagenfurt den neuen Spielplan und wartete unter anderem mit einer Bühnenfassung von Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften", dem Musical "Fame", der Puccini-Oper "Turandot" sowie Henrik Ibsens "Ein Volksfeind" auf. Weiters in Klagenfurt zu sehen: "Die Italienerin in Algier" von Gioacchino Rossini, das Kindermusical "Das Gespenst von Canterville", die Oper "Norma" von Vincenzo Bellini sowie eine Reihe von Konzerten, Lesungen und Kabarretabenden.

Mehr als 90 Prozent Auslastung

Stolz ist Pflegerl über die Auslastung seines Hauses: "In der vergangenen Saison hatten wir im Schnitt mehr als 90 Prozent". Besonders erfreut ist der Theatermacher über den großen Erfolg des Turrini-Stückes "Ich liebe dieses Land", die erfolgreichste Produktion der abgelaufenen Spielsaison.

Zum Konflikt mit der Kulturpolitik des Landes Kärnten merkte Pflegerl noch an: "Weit haben wir es gebracht. Von anerkannten Partnern bei Seebühnen-Produktionen hin zur Nicht-Erwähnung durch die Kulturabteilung". In Richtung Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider (F) sagte der Intendant: "Es hat in Kärnten noch nie zuvor einen Ressortverantwortlichen gegeben, der das Stadttheater aus all seinen Plänen eliminiert hat". (APA)