Die Schlacht um Stuttgart 21, das heiß umfehdete wild umstrittene Bahnhofsprojekt, ist also geschlagen. Bemerkenswert, dass eine lautstarke Meinungsminderheit die Agenda so lange dominieren konnte.

Bemerkenswerter noch, warum die Abstimmung überhaupt abgehalten wurde: Die Koalition aus Rot und Grün war sich nicht einig. Man suchte gegenseitiges Blockieren und Leerlauf zu überwinden, indem man Volkes Urteil herbeiführte.

Warum nicht auch bei uns?

Denkt man an die Geschehnisse im dicht besiedelten Baden-Württemberg, so fragt man sich unwillkürlich: Warum nicht auch bei uns? Die Blockadethemen sind hierzulande so breit und einmütig bekannt, dass die meisten Österreich sie im Schlaf herunterbeten könnten.
Warum traut man sich das österreichische Volk nicht zu befragen, ob es eine Gesamtschule will oder nicht? Ich werde wie im Falle des schwäbischen Bahnhofsprojektes das Gefühl nicht los, dass hier eine Minderheit von Verhinderern werkelt. So beim Pensionssystem, so bei der Bundesstaatsreform.

Sofort höre ich den Einwand, dass die Reformverhinderer eben auch Volksabstimmungen verhindern werden. Aber das hätte ja auch für unsere westlichen Nachbarn gegolten, und dort war es doch möglich! Macht es doch möglich, bitte! (Leser-Kommentar, Gottfried Luef, derStandard.at,  )