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Oppositionsführer Etienne Tshisekedi.

Foto: EPA/DAI KUROKAWA
Grafik: derStandard.at/StepMap

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Oppositionelle in Kinshasa

Foto: Reuters/O'Reilly

Addis Abeba/Kinshasa - Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Demokratischen Republik Kongo sind um mindestens einen Tag verlängert worden. Die unabhängige Wahlkommission CENI habe diese Entscheidung getroffen, nachdem in einigen Wahllokalen nicht genügend oder gar keine Stimmzettel angekommen seien, sagte der Sprecher der Kommission, Mathieu Mpita. Bereits am Montag war der Vorwurf des Wahlbetrugs laut geworden: Aufgebrachte Wähler griffen in verschiedenen Landesteilen CENI-Mitarbeiter an und warfen ihnen vor, Stimmzettel manipuliert zu haben. Insgesamt sind bei gewaltsamen Übergriffen bis zu elf Menschen getötet worden

In der Stadt Lubumbashi im Südosten des Landes kamen bei Angriffen auf einen mit Wahlurnen beladenen Laster und auf ein Wahllokal mindestens sieben Menschen ums Leben. Auch in anderen Städten wurden Wahllokale in Brand gesetzt, berichtete der arabische Sender Al Jazeera.

Beobachtern zufolge sind weitere Protestaktionen möglich, wenn am 6. Dezember das Wahlergebnis bekanntgegeben wird. Es gilt als wahrscheinlich, dass Amtsinhaber Joseph Kabila (40), der seit 2001 Präsident des zentralafrikanischen Landes ist, für weitere fünf Jahre als Staatschef bestätigt wird. Sein größter Herausforderer ist der 78-jährige Etienne Tshisekedi.

Bei den zweiten freien Wahlen seit der Unabhängigkeit von Belgien im Jahr 1960 waren 32 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. (APA)