Wien - Vor einer Woche hat Austria Wien mit einem Erfolg im direkten Duell den Rückstand auf Spitzenreiter Admira auf einen Punkt reduziert, am Samstag könnten die Violetten in der 16. Runde der Fußball-Bundesliga an den Niederösterreichern vorbeiziehen und erstmals seit 17. April selbst die Führung zu übernehmen. Ob nur für einen Tag oder längerfristig entscheidet sich Sonntag, wenn die Südstädter in Graz gegen Meister Sturm antreten.

Die Wiener treffen in der Generali Arena auf Wiener Neustadt, Trainer Karl Daxbacher lässt sich von den Konstellationen nicht verunsichern: "Unabhängig von der Tabellensituation, sollten die Heimspiele stets gewonnen werden. Da bedarf es keiner zusätzlichen Motivation." Ob er so wie die Spieler für die Eroberung der Tabellenführung einen finanziellen Bonus in Form einer erhöhten Prämie erhält, ist Daxbacher nicht bekannt. Mehr Geld gibt es bei der Austria übrigens auch für die Tabellenplätze zwei bis fünf, erst ab Rang sechs müssen sich die Spieler mit der ordinären Punkteprämien zufrieden geben.

Sportvorstand Thomas Parits meinte: "In der Südstadt hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt. Genau so konzentriert müssen wir auch gegen die Neustädter spielen." Und auch Zlatko Junuzovic zeigt vor dem Gegner Respekt. "Viele unterschätzte Spieler, auch mit Austria-Vergangenheit, haben sich dort prächtig entwickelt." Die Austria erwarte ein topmotivierter Gegner, weiß Österreichs Fußballer des Jahres 2010, der derzeit mit fünf Toren und neun Assists bester Liga-Scorer ist.

Wiener Neustadt hat derzeit einen ordentlichen Lauf und zuletzt gegen  Rapid (1:1/a) und Tabellenführer Admira (0:0/h) jeweils einen Punkt geholt, Meister Sturm (3:1/h) wurde gar klar geschlagen. Trotzdem ist für Peter Stöger, dessen Team vor Beginn der Saison von nicht wenigen als Fixabsteiger gehandelt wurde, die Austria klarer Favorit. "Sie ist die kombinationsstärkste Mannschaft in Österreich", meinte der bisher letzte Meistertrainer der Violetten, für die er 264 Pflichtspiele bestritten hat. Aber: "Wir haben gegen Sturm gezeigt, dass wir auch mit den Großen mitspielen und - wenn wir die Chancen nützen - auch gewinnen können." (APA/red)

Mögliche Aufstellungen:

Austria Wien - SC Wiener Neustadt (Samstag, Generali Arena, 18.30 Uhr, SR Thomas Gangl/V). Saison-Ergebnisse 2010/11: 0:0 (a), 1:1 (h), 4:0 (h), 2:4 (a); Saison-Ergebnis 2011/12: 1:1 (a)

Austria: H. Lindner - Klein, Margreitter, Ortlechner, Suttner - Mader, A. Grünwald - Gorgon, Jun, Junuzovic - Barazite. Ersatz: P. Grünwald - Leovac, Dilaver, Hlinka, Liendl, Stankovic, Linz

Es fehlen: Rogulj (Rücken-OP), M. Wallner, Koch, Salomon, Tadic (alle nicht im Kader)

Wr. Neustadt: Siebenhandl - Klapf, Ramsebner, Madl, A. Schicker - Pollhammer, Stanislaw, D. Wolf, Simkovic - Ciftci, Friesenbichler. Ersatz: Razenböck - Troyansky, Besenlehner, Evseev, Felix, Kral, Tvrdy, Maak, Helly. Salkic, M. Lindner

Es fehlt: Reiter (Adduktorenprobleme)