Wien - Neuer Optimismus hinsichtlich der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise und ein starker Start in das US-Weihnachtsgeschäft haben die europäischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn beflügelt und für deutliche Kursgewinne auf breiter Front gesorgt.

Am Dienstag treffen sich die Euro-Finanzminister in Brüssel, dort sollen die Weichen für den Einsatz des Krisenfonds EFSF als Anleiheversicherer gestellt werden, hieß es von Marktbeobachtern. Zudem gibt es laut verschiedenen Medien Pläne, einen neuen Stabilitätspakt zu schließen. Die Entspannung zeigte sich am Abend in den rückläufigen Renditen auf spanische und französische Anleihen, italienische Papiere konnten die verbesserte Stimmung nicht halten.

Die Einigung auf ein Sparpaket sowie Strukturreformen in Belgien nach der Herabstufung durch die Ratingagentur Standard & Poor's förderte den Optimismus weiter. Marktteilnehmer verwiesen zudem auf eine technische Gegenbewegung nach den deutlichen Abschlägen in den vergangenen Tagen.

Zudem hätten die jüngsten, aber bereits auch dementierten Gerüchte über angebliche Hilfskredite des IWF an Italien und die Einführung von sogenannten "Elite-Bonds" durch Euroländer mit bester Kreditbewertung zwischenzeitlich für etwas Bewegung an den Märkten gesorgt, ergänzte ein Marktteilnehmer.

Nachrichten gab es auch von der Konjunkturfront: Die Eurozone rutscht nach Einschätzung der OECD kurzfristig in eine "milde" Rezession. Sowohl in diesem als auch im nächsten Quartal werde die Wirtschaftsleistung der Staaten der Eurozone voraussichtlich schrumpfen, heißt es im neuen Konjunkturausblick. Erst ab dem zweiten Quartal 2012 sei wieder mit positiven Zahlen zu rechnen - und das auch nicht überall.

Banken und Versicherer unter größten Gewinnern

Ein Branchenvergleich zeigte alle Sektoren im grünen Bereich. Die stärksten Zugewinne gab es in den Bereichen Banken und Versicherer zu verbuchen. Auch der Rohstoff-Sektor und Aktien aus der Automobilbranche fanden sich ganz oben auf den Einkaufslisten der Investoren.

Die Liste der Kursgewinner im Euro-Stoxx-50 wurde von AXA mit plus 13,11 Prozent auf 10,01 Euro angeführt. Einen Kurssprung um 10,33 Prozent auf 28,52 Euro gab es bei BNP Paribas zu beobachten. ING kletterten um 11,20 Prozent nach oben auf 5,304 Euro.

Stark zeigten sich auch Societe Generale (plus 9,6 Prozent) und UniCredit mit einem Anstieg um 8,14 Prozent. Unter den Autowerten zeigten Daimler mit einem Plus von 7,89 Prozent auf 32,14 Euro stark auf. Im Rohstoff-Sektor gewannen ArcelorMittal satte 7,83 Prozent auf 12,67 Euro. (APA)