Das Kulturzentrum Amerlinghaus besteht schon seit 1978 und ist Heimat für mehr als 50 Gruppen und Initiativen.

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Wien - Nur eine Vollzeit-Angestellte habe das alternative Kulturzentrum Amerlinghaus, die anderen drei arbeiten 27,5 Stunden die Woche, sagt Renate Nahar vom Vereinsvorstand.

Trotz der wenigen Posten droht dem zweitältesten Alternativzentrum Wiens das Aus wegen Überschuldung. Die rot-grüne Regierung hat nun überraschend dem Antrag auf Sondersubvention zugestimmt: 260.000 Euro soll das Kulturzentrum in der ersten Jahreshälfte 2012 erhalten, mindestens 181.000 Euro in der zweiten Jahreshälfte, wenn der Verein bis dahin einen Finanzsanierungsplan vorlegen kann und entschuldet ist.

Entschuldung in der Höhe von 140.000 Euro

Der Antrag, der dem Standard vorliegt, wurde am Donnerstag den Mitgliedern des Gemeinderatsausschusses für Bildung, Jugend, Information und Sport zur Ansicht vorgelegt. Dieser entscheidet kommenden Mittwoch über die Gewährung.

Der Verein will eine Entschuldung in der Höhe von 140.000 Euro. Schon jetzt könnten Löhne nur teilweise bezahlt werden, bei Strom und Gas werde massiv gespart. Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, kündigte der Verein eine Demonstration am Abend vor der entscheidenden Ausschusssitzung an.

Damit die zweite Förderung jedoch genehmigt wird, müsse der Verein bis dahin neben dem Finanzplan auch ein inhaltliches Konzept vorlegen, sagt Martina Schmied, Leiterin der zuständigen Magistratsabteilung. "Die Stadt ist bemüht zu helfen. Aber wir werden den Vereinsvorstand an die Kandare nehmen."

Martina Wurzer von den Wiener Grünen unterstützt die Förderung des Amerlinghauses: "Wir Grüne wollen Freiräume, in denen Menschen sich politisch, sozial und kulturell engagieren können." (Julia Herrnböck, DER STANDARD-Printausgabe, 25.11.2011)