Mitrovica - An der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo hat es erneut Zusammenstöße zwischen NATO-geführten KFOR-Soldaten und serbischen Demonstranten gegeben. Mehrere dutzend KFOR-Soldaten hatten gegen Mitternacht eine Straßensperre auf dem Weg zum Grenzposten Jarinje im Nordkosovo mit Stacheldraht gesichert, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Daraufhin versuchten hunderte Serben, den Draht zu entfernen, um die Barrikade unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Demonstranten warfen Steine auf die Soldaten, die nach einiger Zeit Tränengas einsetzten.

Zwischenzeitlich drängte die aufgebracht Menge die KFOR-Soldaten hinter die Betonbarrikaden zurück, woraufhin mit vermehrtem Tränengaseinsatz gegen die Demonstranten vorgegangen wurde. Über mögliche Verletzte gab es zunächst keine Informationen. In der Nacht beruhigte sich die Lage, beide Seiten blieben jedoch vor Ort.

Handelsstreit als Zündstoff

Die serbischen Demonstranten hatten Straßensperren vor den umstrittenen Grenzübergängen Jarinje und Brnjak errichtet, mit denen sie gegen kosovo-albanische Zoll- und Polizeibeamte protestieren wollten. Hintergrund des Grenzkonflikts ist ein Handelsstreit zwischen Serbien und dem von ihm nicht anerkannten Kosovo, das im Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Belgrad erklärt hatte.

Im Juli hatte das Kosovo als Reaktion auf ein Einfuhrverbot von serbischer Seite ein Importverbot gegen serbische Waren verhängt. Daraufhin entbrannte ein von Ausschreitungen begleiteter Streit mit den Serben im Nordkosovo über die Kontrolle der Grenze. (APA)