London - Die Gehälter britischer Spitzenverdiener haben sich laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie in den vergangenen 30 Jahren um mehr als das Vierzigfache erhöht. Der Durchschnittslohn im Land habe sich seit dem Jahr 1980 dagegen nur etwa verdreifacht, teilte die unabhängige sogenannte Hochlohnkommission mit. Demnach liegt er derzeit bei rund 25.900 Pfund (knapp 30.000 Euro) pro Jahr. Das durchschnittliche Jahresgehalt der Chefs der hundert größten britischen Unternehmen bezifferte die Kommission auf 4,2 Millionen Pfund (gut 4,85 Millionen Euro) im Jahr 2010.

"Die astronomischen Lohnzuwächse schaden der britischen Wirtschaft", teilte die Kommission mit. Sie verzerrten die Märkte, entzögen Schlüsselsektoren Expertise und belohnten Fehlentscheidungen. Die Behauptung, dass die Bezahlung stetig ansteigen müsse, um gute Mitarbeiter zu binden, enthalte "wenig Wahrheit", hieß es in der Studie. Zunehmende Lohnunterschiede zwischen den Spitzenverdienern und der breiten Masse beförderten zudem eine "öffentliche Ernüchterung" und zerstörten Vertrauen. Die Kommission forderte daher für die Lohnfindung eine staatliche Aufsicht sowie Mitspracherechte der Arbeitnehmer. (APA/AFP)