Wien - Der börsenotierte Wiener Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom ist im ersten Halbjahr 2011/12 (per Ende September) dank guten Vorankommens bei seinen laufenden Großprojekte kräftig gewachsen. Der Umsatz stieg um 90 Prozent auf 278,8 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) schnellte um 120 Prozent auf 40,1 Mio. Euro hoch, wodurch sich die Ebit-Marge auf 14,4 Prozent verbesserte. Damit lag Kapsch leicht unter den Analystenerwartungen. Das Periodenergebnis erhöhte sich um 53 Prozent auf 22,4 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch ad hoc mit.

Auch im zweiten Quartal legte Kapsch einen Umsatz- und Gewinnsprung hin. Der Umsatz wuchs um 79,5 Prozent auf 144,1 Mio. Euro, das Ebit um 33,4 Prozent auf 17,9 Mio. Euro.

"Bei den laufenden Großprojekten wurden wesentliche Fortschritte erzielt, die einerseits zu diesem Wachstum entscheidend beitrugen und andererseits von strategischer Bedeutung sind, da sich dadurch die Risiken, die mit solchen Projekten insbesondere in der Systemerrichtung verbunden sind, für Kapsch TrafficCom deutlich reduzierten", hieß es in der Pflichtmitteilung zum Halbjahr.

Projekt Polen

Das Mautsystem in Polen sei Anfang Juli 2011 in Betrieb genommen und Ende September auch die gesamte straßenseitige Infrastruktur abgeschlossen worden. Das Projekt in Polen habe auch wesentlich zum Wachstum des Segments Road Solutions Projects (RSP) beigetragen: Hier stieg der Umsatz im Halbjahr um 132,7 Prozent auf 122,9 Mio. Euro, das Ebit erreichte 7,5 Mio. Euro nach 0,8 Mio. Euro im Vergleichszeitraum. Die Ebit-Marge beträgt somit 6,1 Prozent.

Im Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC) stieg der Umsatz im Halbjahresvergleich um 69,8 Prozent auf 153,2 Mio. Euro, das Ebit erhöhte sich um 88,0 Prozent auf 32,4 Mio. Euro. Zu dieser Steigerung hätten vor allem die IVHS-Tochtergesellschaften in Nordamerika und der Verkauf von On-Board-Units beigetragen. Derer seien im ersten Halbjahr 5,7 Mio. Stück ausgeliefert worden - mehr als im gesamten Vorjahr (5,2 Mio. Stück).

Im zweiten Quartal sei das Mautprojekt in der südafrikanischen Provinz Gauteng - nach abschließender Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch den Auftraggeber - fortgesetzt worden und habe Mitte November die Pre-Operations-Phase erreicht.

Das zweite Halbjahr 2011/12 werde einerseits von der Fertigstellung der Großprojekte in Polen und Südafrika und andererseits von "potenziellen neuen Projekten" geprägt sein, so das Unternehmen. In Russland erwartet Kapsch TrafficCom im Dezember 2011 die Entscheidung über einen Auftrag, weitere Ausschreibungen in anderen Ländern seien in Ausarbeitung oder würden "demnächst" erwartet. (APA)