Sarajevo - In der bosnischen Kleinstadt Hadzici südwestlich von Sarajevo sind am Dienstag acht mutmaßliche Kriegsverbrecher festgenommen und sieben Häuser durchsucht worden. Den verhafteten Bosniaken werden laut Medienberichten Kriegsverbrechen an serbischen und kroatischen Zivilisten und Kriegsgefangenen während des Bosnien-Krieges (1992-1995) zur Last gelegt.
Wie die bosnische Staatsanwaltschaft mitteilte, beziehen sich die Vorwürfe auf Geschehnisse im Gefangenenlager Silos in der Ortschaft Tarcin sowie in einer Volksschule und in einer Militärkaserne in Pazaric, wo gesetzwidrig festgenommene Zivilisten und Kriegsgefangene unmenschlicher Behandlung, Folter und Zwangsarbeit unterworfen waren. Mehrere Personen starben nach Angaben der Staatsanwaltschaft infolge von Folter. Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen früheren Bürgermeister von Hadzici und mehrere Polizisten sowie Angehörige der bosniakischen Kriegstruppen (ABiH). (APA)