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Grafik: APA

Das Wirtschaftsforschungsinstitut prognostiziert für 2011 eine Ausweitung der Baubewilligungen um drei Prozent auf 39.300 Wohneinheiten. Diese Entwicklung spiegle auch das beschleunigte gesamtwirtschaftliche Wachstum 2011 wider, so das Wifo in einer Aussendung.

Die Zunahme werde allerdings nicht anhalten, bereits 2012 wird wieder ein leichter Rückgang um zwei Prozent erwartet. Insgesamt dürften 2012 rund 38.600 Baubewilligungen erteilt werden.

Der Rückgang resultiert vor allem aus dem Mehrgeschoßbau (geplante Kürzungen der Wohnbauförderung) und aus der deutlichen Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Dynamik im Jahr 2012.

Im Westen wurde mehr gebaut

Gemessen an der Bevölkerungszahl wurden zwischen 2005 und 2010 im Westen Österreichs - insbesondere in Tirol und Vorarlberg - die meisten neuen Wohnungen bewilligt. Vor allem der Anstieg der Einpersonenhaushalte sei dafür ausschlaggebend gewesen. Die schwache Nachfrage dämpfte hingegen den Wohnungsneubau in den südlichen Bundesländern. Trotz starken Bevölkerungswachstums und hohen Einkommens fielen die Baubewilligungen in Niederösterreich und Wien besonders niedrig aus, so das Wifo.

In den westlichen Bundesländern lag die Wohnbaurate (Baubewilligungen in neuen Wohngebäuden pro Kopf, in 1.000) in den letzten Jahren deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. Zwischen 2005 und 2010 wurden im Mittel pro Jahr etwa 5,2 Einheiten pro 1.000 Bewohnern bewilligt, österreichweit etwa 4,5 Einheiten. In Tirol und Vorarlberg ist die Wohnbaurate zwar tendenziell rückläufig, aber im Durchschnitt weiterhin sehr hoch (5,5 bis 6 Einheiten) - „die Zunahme kleinerer Haushalte ist hier sicher mit ausschlaggebend", so das Wifo. Die gute Arbeitsmarktentwicklung und die vergleichsweise gute Einkommenssituation sowie eine leichte Verlagerung der Haushaltsstruktur zu den Einpersonenhaushalten hätten auch in Oberösterreich und Salzburg die Nachfrage nach neuen Wohnbauten gestärkt.

Wien und NÖ unterdurchschnittlich

In den südlichen Bundesländern Kärnten und Steiermark trug die schwache wirtschaftliche und demographische Entwicklung zu einer niedrigeren Wohnbaurate bei (Durchschnitt 2005/2010 rund 4 Einheiten pro Jahr). 2010 war ein bemerkenswerter Anstieg auf 4,7 Baubewilligungen pro Kopf (in 1.000) zu verzeichnen, der vor allem auf die dynamische Entwicklung in Kärnten zurückging.

In Ostösterreich ist die Wohnbaurate nur im Burgenland relativ hoch (2005/2010: 5,2 Einheiten), in Niederösterreich und Wien dagegen unterdurchschnittlich. 2010 betrug sie in Niederösterreich 4,3 Baubewilligungen (pro Kopf in 1.000) und war in Wien mit 3,1 Einheiten am niedrigsten unter den Bundesländern. Die demographische Entwicklung - im Osten Österreichs (insbesondere Wien) wächst die Bevölkerung deutlich dynamischer als im Süden und Westen - und auch die gute Einkommensposition in Niederösterreich und Wien würden auf eine stärkere Nachfrage nach neuen Wohnbauten hindeuten, schreibt das Wifo. (red)