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Während in einzelnen deutschen Städten bis zu 60 Prozent der Fahrraddiebstähle aufgeklärt werden, liegt das Maximum in Österreich bei 9,3 Prozent.

Foto: APA/MARTIN HIRSCH

Wien - Von 127 untersuchten Städten in der Schweiz, Österreich und Deutschland soll die Aufklärungsquote in Sachen Fahrraddiebstählen in der Stadt Salzburg die geringste sein, so eine "Kriminalitätserhebung" des deutschen Verbraucherportals geld.de, deren Ergebnis am Montag präsentiert wurde. In Österreich wurden bei der Studie Innsbruck, Salzburg, Linz, Graz und Wien berücksichtigt.

Laut den Daten werden in der Stadt Salzburg nur ein Prozent der Fälle von gestohlenen Drahteseln aufgeklärt. Aber auch Innsbruck liegt mit nur 1,1 Prozent Aufklärungsquote nur unmerklich besser. In Linz lag die Aufklärungsquote im Untersuchungszeitraum 2010 bei 3,6 Prozent, in Graz bei 4,6 Prozent und in Wien bei 9,3 Prozent. In Deutschland schwankte die Quote zwischen zwei und 60 Prozent, in der "Velo"-Hochburg Schweiz zwischen 1,2 und 8,7 Prozent.

Salzburger Polizei dementiert

"Die Zahlen stimmen nicht, da muss ein Fehler passiert sein", sagte Polizeisprecher Michael Rausch Tatsächlich habe die Quote 2009 genau 3,7 Prozent betragen, im Jahr darauf 3,6 Prozent, und heuer liege man nach drei Quartalen bei 3,2 Prozent. "Das ist auch nicht berauschend, liegt aber auch daran, dass die Menschen bei der Sicherung sehr nachlässig sind."

Die Zahl der angezeigten Fahrraddiebstähle sei in der Mozartstadt von 1.397 (2009) auf 1.044 (2010) zurück gegangen, so Rausch. Auch österreichweit habe es im selben Zeitraum einen Rückgang von 25.202 auf 20.929 gegeben. Daher sei es wenig überraschend, dass auch die Aufklärungsquote rückläufig sei, erklärte der Salzburger Polizeisprecher.

Relativ mehr Diebstähle als in Deutschland, weniger als in Schweiz

Laut der Verbraucher-Studie liegt Salzburg aber auch bei den Fahrraddiebstählen je 100.000 Einwohner mit 707 entwendeten Rädern an erster Stelle. In Innsbruck wurden 683, in Graz 557, in Linz 481 und in Wien 379 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen. Als Gesamtschnitt ergibt sich für Österreich ein Wert von 561, in der Schweiz von 920 und in Deutschland von 493 je 100.000 Bewohner.

Nach absoluten Zahlen wurden von den fünf getesteten österreichischen Städten die meisten Räder in Wien gestohlen (6502), gefolgt von Graz (1433), Salzburg (1044), Innsbruck (814) und Linz (910).

Millionenstädte nicht gefährlicher

Grundsätzlich ergab die Studie, dass nicht die Millionenstädte im deutschsprachigen Raum die Hochburgen beim Fahrraddiebstahl sind, sondern mittelgroße Städte wie Münster, Bern, Oldenburg oder Basel. In den 127 untersuchten Städten wurden im Jahr 2010 170.899 Fahrräder gestohlen. Ein Drittel der Städte sei für Fahrradbesitzer "unsicher", hieß es.

Bei der Untersuchung wurden Zahlen aus LKA- und BKA-Statistiken, dem österreichischen Bundesinnenministerium und den Kantons- und Stadtpolizeibehörden der Schweiz aus 2009 und 2010 herangezogen. (APA)