Abuja - Sechs mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Sekte Boko Haram müssen sich in Nigeria seit Freitag wegen einer Serie blutiger Anschläge vor Gericht verantworten. Die Männer sind vor einem Bundesgericht angeklagt, zwischen März und Juli dieses Jahres in der Hauptstadt Abuja sowie rund um die Stadt mehrere Bombenanschläge verübt zu haben, bei denen insgesamt 25 Menschen ums Leben kamen.
Nach Angaben eines Mitarbeiters des Staatssicherheitsdienstes, James Ene Izi, unterstanden die sechs Männer dem Kommando des flüchtigen Sekten-Kommandanten Ibrahim Bashir Mandalla. Bei dem schlimmsten Anschlag starben am Vorabend der Parlamentswahl im April 16 Menschen in einem Wahlbüro. Zudem sollen die Angeklagten Anschläge auf eine Kirche, eine Polizeiwache und eine politische Versammlung verübt haben. Im Fall einer Verurteilung droht ihnen lebenslange Haft.
Boko Haram, deren Name "Die westliche Lehre ist Sünde" bedeutet, strebt die Errichtung eines islamischen Staates im überwiegend muslimischen Norden Nigerias an. Ein 2009 von der Sekte in der Stadt Maiduguri initiierter Aufstand wurde von der Armee niedergeschlagen. Seitdem begeht die Sekte immer wieder blutige Anschläge auf Politiker, Polizisten und Kirchen. (APA)