Wien/Düsseldorf - Noch vor Weihnachten, Mitte Dezember, könnte der Zuschlag für den Verkauf der Metro-Tochter Kaufhof erfolgen - und der österreichische Mitbieter Rene Benko, Gründer und Geschäftsführer der Signa Holding, rechnet sich dabei gute Chancen aus: "Sollten wir Metro überzeugen können, dann könnte die Entscheidung bei der Metro-Aufsichtsratssitzung am 16. Dezember erfolgen", sagte er in einem "Kurier"-Interview.

Den entsprechenden Eigenkapitalnachweis habe Signa bereits bei Metro abgegeben, so Benko, angesprochen auf den kolportierten Kaufpreis von 2,4 Mrd. Euro für die Metro-Tochter Kaufhof, um die neben Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen auch ein Konsortium um Ex-KarstadtQuelle-Chef Wolfgang Urban rittert. Hauptinvestor bei Kaufhof wäre seitens Benko die Signa Prime AG, die der Signa Holding und der Privatstiftung des Tiroler Geschäftsmanns gehört. Er hat seit einiger Zeit auch Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking "sowie eine wohlhabende deutsche Familie" mit an Bord. "Unsere Banken haben sehr großes Interesse aufgrund unseres geplanten Eigenkapitals", sagt er.

Dem "Handelsblatt" hatte Benko gesagt: "Wir haben in den letzten Tagen mit Metro-Chef Eckhard Cordes und Finanzvorstand Olaf Koch Gespräche geführt." Signa habe die Bestätigungen mehrerer europäischer Banken vorgelegt und bewiesen, dass die Firma in der Lage sei, die Investition mit viel Eigenkapital zu stemmen.

Beim Metro-Aufsichtsrat am Freitag wollte der scheidende Vorstandschef Eckhard Cordes auch über den Stand des Verkaufsverfahrens für Kaufhof informieren. Der US-Investor und Karstadt-Eigentümer Berggruen hatte sich erst kürzlich über das Bieterverfahren beklagt und gegenüber Signa benachteiligt gesehen. Zum Thema "Bevorzugung" meinte Benko im Interview: "Noch ist gar nichts entschieden. Verkäufer Metro ist allerdings stark auf uns fokussiert." (APA)