Käthe Leichter: aktivistisch. feministisch. intellektuell. jüdisch. sozialistisch
Cornelia Mittendorfer holt mit ihrem Kunstprojekt "Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter. Ein Kunstprojekt in 4 Teilen" die Sozialwissenschaftlerin und Gewerkschafterin in die Gegenwart. Die
Künstlerin schafft mit ihrer Lehrstuhl-Installation einen Raum, um über Käthe Leichters Arbeit heute
nachzudenken.
Aber Käthe Leichter hat nicht allein
gearbeitet: Mittendorfer hat die Akteurinnen von Leichters legendärem,
aber bisher noch nicht untersuchten Frauennetzwerk in einer über 5 Meter
langen Arbeit aus soft materials aufgelistet. Im zur Ausstellung
erscheinenden Katalog wird dieser gemeinsam mit der Historikerin
Lichtenberger erarbeitete Index von 165 Frauen erstmals publiziert.
Im
dritten Teil des Kunstprojektes - einer Fotoarbeit - sitzt Geraldine
Forbes, amerikanische Historikerin und Käthe-Leichter-Gastprofessorin
2011 in Wien, an diesem Lehrstuhl-Objekt und liest in den Untersuchungen
über Frauenarbeit, mit denen der Tisch überzogen ist.
Käthe Leichter (geboren 1895 in Wien und 1942 aufgrund
ihrer jüdischen Herkunft ermordet) war Sozialwissenschaftlerin,
Sozialpolitikerin und Gewerkschafterin. Sie war Leiterin des ersten
Referates für Frauenfragen in der Arbeiterkammer Wien und Autorin
bahnbrechender Arbeiten in der Sozialforschung.
Eröffnung: Dienstag, 6.12.2011, 18 Uhr. Zur Eröffnung spricht Elke Krasny, Spoken Word Performance von Yasmin Hafedh.
Ausstellung: 7.12.2011 - 20.1.2012, Montag bis Freitag 10.00-19.30 Uhr
Ort: Bibliothek der Arbeiterkammer Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien