Linz - Im Fall der Linzer Finanzgruppe Imperial gibt es nun eine neue Anzeige wegen Anlegertäuschung und Veruntreuung. Der Wiener Anwalt Stephan Briem wirft der Gruppe vor, dass sie Anleger getäuscht und deren Geld statt in Immobilien in Tochterunternehmen gesteckt oder damit risikoreiche Darlehen begeben habe. Das sei Betrug, so der Vorwurf laut "WirtschaftsBlatt". Imperial-Geschäftsführer Faramarz Ettehadieh bezeichnete die Anschuldigungen gegenüber der Zeitung als "nicht richtig".

Die Anleger haben bei Imperial den Status eines atypisch stillen Gesellschafters. Bereits seit zehn Jahren wird in dem Fall ermittelt, nach der Reform der Strafprozessordnung (StPO) ist seit 2008 die Staatsanwaltschaft in Linz federführend in dem Fall. Hunderte Anleger haben sich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen. Ettehadieh wurde 2008 vom Vorwurf der Untreue freigesprochen, was der Oberste Gerichtshof (OGH) in einem Urteil von 2010 bestätigte.

Manche Untersuchungen der Staatsanwaltschaft laufen dennoch weiter, schreibt das "WirtschaftsBlatt". Es gehe nach wie vor um den Vorwurf des Betrugs und der Untreue: "Die letzten Einvernahmen erfolgten erst vor wenigen Wochen", wird Rainer Schopper, Sprecher der Linzer Staatsanwaltschaft, zitiert. "Es ist schwer herauszufinden, wo das Geld hingegangen ist. Es gibt Bezüge nach Amerika, in die Schweiz und nach Liechtenstein." Für eine etwaige Anklage muss die Staatsanwaltschaft laut Schopper nachweisen, dass Ettehadieh Anleger gezielt schädigen wollte, so die Zeitung. Eine Vielzahl konzerninterner Zahlungen müsse überprüft und dabei festgestellt werden, ob hier Geld veruntreut wurde oder ob es aufgrund von zulässigem unternehmerischem Risiko zu Verlusten gekommen ist. (APA)