Grafik: IMAS
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Linz - Ein gutes Zeugnis stellten die Österreicher der heimischen Arbeitswelt aus: 40 Prozent sind mit ihrer beruflichen Situation "sehr zufrieden", 50 Prozent sind "einigermaßen zufrieden". 9 Prozent gaben in einem am Mittwoch veröffentlichten IMAS-Report an, "nicht besonders", 1 Prozent "überhaupt nicht" zufrieden zu sein. Damit haben sich die Werte, verglichen mit der Erhebung des Institutes von 1987, minimal verschlechtert.

Konstante Zufriedenheit

Vor 25 Jahren teilten noch insgesamt 93 Prozent mit, mit ihrer beruflichen Tätigkeit zumindest "eher zufrieden" zu sein. Lediglich 6 Prozent der damals Befragten waren nicht besonders zufrieden, 1 Prozent überhaupt nicht. Trotz der gängigen Überzeugung von einer rauer gewordenen Arbeitswelt - 56 Prozent der Österreicher erklärten dem IMAS-Instut kürzlich, man müsse jetzt im Beruf mehr leisten als früher - ist das berufliche Glücksgefühl über Jahrzehnte hinweg ziemlich konstant geblieben.

Gutes Zeugnis für Chefs

Auch ihre direkten Vorgesetzten schätzten die Studienteilnehmer eher positiv ein. 47 Prozent bescheinigten ihrem Chef "gute Fachkenntnisse", 38 Prozent meinten, er setze sich sehr für seine Mitarbeiter ein. 37 Prozent hielten ihren Vorgesetzten für gerecht. Je 34 Prozent fanden, dass ihr Boss ein offenes Ohr für Probleme hat und tüchtig ist. Der Aussage "man bekommt von ihm/ihr auch mal ein Lob/eine Anerkennung" stimmten 33 Prozent zu. Eben so viele bestätigten ihren Chefs, eine gute Übersicht zu haben. Launenhaftigkeit und jeden Tag andere Ideen kennen 9 Prozent von ihrem Boss, je 8 Prozent meinten, ihr Vorgesetzter wirke oft überfordert, kenne sich nicht besonders gut aus und schmücke sich gerne mit "fremden Federn".

Unterschiedlich beurteilten die Geschlechter manche Fragen: Während 41 Prozent der Männer sagten, ihr Vorgesetzter "gibt gute, klare Anweisungen", waren nur 29 Prozent der Frauen dieser Meinung. Ein offenes Ohr für Probleme attestierten 38 Prozent der Herren, aber nur 29 Prozent der Damen ihren Chefs.

Ältere sind kritischer

Differenzen in der Beurteilung gab es auch nach Alter und Bildung. 50 Prozent der 16- bis 49-Jährigen gaben an, ihr Boss habe gute Fachkenntnisse. Bei den Älteren waren nur noch 37 Prozent dieser Meinung. Als "oft hektisch und nervös" erleben 21 Prozent der 30- bis 40-Jährigen ihre Chefs, hingegen nur 13 Prozent der 16- bis 29-Jährigen und 11 Prozent der Über-50-Jährigen.

Dass sich ihr Vorgesetzter sehr für seine Mitarbeiter einsetzt, gaben 46 Prozent der Volks- oder Hauptschulabgänger an, 40 Prozent der Schulabgänger ohne Matura, aber nur 28 Prozent der Höhergebildeten an. (APA/red)