Graz  - Der am Montag überraschend festgenommene Ex-GAK-Präsident Peter Svetits soll am Dienstagnachmittag einvernommen werden, wie seitens der Staatsanwaltschaft Graz mitgeteilt wurde. Svetits steht im Verdacht, einer ebenfalls festgenommenen Ex-Angestellten des Clubs Geld zur Änderung ihrer Zeugenaussage gegeben zu haben, so die Staatsanwaltschaft. Die Frau wurde bereits am Vormittag befragt.

Bei der Einvernahme gab die frühere Mitarbeiterin des Clubs laut Staatsanwaltschaft-Sprecher Hansjörg Bacher an, die Geldübergabe sei keine Einzelaktion gewesen. Svetits soll als "Vermittler einer Gruppe" an sie herangetreten sein. Die Frau wurde nach der Befragung in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht. Ob über Svetits die Untersuchungshaft verhängt wird, könnte sich nach seiner Einvernahme entscheiden.

Die Staatsanwaltschaft arbeitet seit rund vier Jahren am Fall GAK: Insgesamt vier Ex-Präsidenten sind dabei bisher befragt worden bzw. ins Visier der Ermittler geraten. Peter Svetits war seit 1995 in verschiedenen Funktionen für den Fußballclub tätig, von Herbst 1998 bis Ende Mai 2001 war er Präsident, bis Jahresende dann noch Sportdirektor, bevor er zu Austria Wien wechselte.

In den Untersuchungen der Justiz geht es auch um Abgabenhinterziehung und Schwarzgeldzahlungen in den Jahren 2000 bis 2006 in einer Höhe von 4,5 Mio. Euro. Die Staatsanwaltschaft war schon länger dem Verdacht nachgegangen, weshalb besondere Überwachungsmaßnahmen angeordnet wurden. Unter anderem wurde im Zuge einer Observation von einer Spezialeinheit der Polizei die Übergabe eines Bargeldbetrages an die Angestellte gefilmt. Damit, so die Staatsanwaltschaft, sollte diese offenbar ihre Aussage zugunsten weiterer Beteiligter ändern. Wegen Verdunkelungsgefahr wurden schließlich beide Beschuldigten am Montag festgenommen.(APA)