Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland arbeitet sich Quartal für Quartal höher in die Gewinnzone. Der Überschuss habe im vergangenen Vierteljahr 36,4 Mio. Euro betragen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten. Im Vorjahr war noch ein Verlust von gut sechs Mio. Euro zu Buche gestanden. Der Umsatz kletterte binnen Jahresfrist um gut fünf Prozent auf 418 Mio. Euro. Immer mehr Kunden bezögen die teureren Internet- und TV-Dienste, hieß es zur Begründung. Auch im Oktober habe die hohe Nachfrage nach den KDG-Diensten angehalten, sagte Finanzvorstand Andreas Siemen am Dienstag in einer Telefonkonferenz.

Gewinnzone nachhaltig erreicht

Sein Haus habe nun nachhaltig die Gewinnzone erreicht, erklärte Vorstandschef Adrian von Hammerstein. Für das Gesamtjahr zeigte er sich allerdings eine Spur vorsichtiger. Demnach werde das Umsatzwachstum voraussichtlich am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von 6,25 bis 6,75 Prozent liegen. Die Erlöse aus dem Telefongeschäft fielen geringer aus als erwartet, hieß es. Kunden mit einem KDG-Telefonanschluss fassten sich am Apparat kürzer als erwartet, räumte Siemen ein. Zudem müsse Kabel Deutschland mehr investieren, da digitale Videorekorder gefragter seien als gedacht. Die Geräte seien außerdem wegen der Flut in Thailand knapp.

Ziel unverändert

Sein Gewinnziel beließ KDG unverändert. Für das laufende Geschäftsjahr, das Ende März endet, rechnet das Unternehmen aus Unterföhring bei München mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 790 bis 800 Mio. Euro. Die Aktionäre sollen je Anteilsschein mindestens 1,50 Euro Dividende bekommen. Die Zahl der Kunden war KDG zufolge zwar zuletzt um zwei Prozent geschrumpft, die Summe der Anschlüsse mit zusätzlicher Telefon- und Internetverbindung um ein Fünftel gestiegen. Zudem ließen sich die KDG-Bezieher Fernsehen, Telefon und Internet mehr kosten. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde sei um 7,5 Prozent auf monatlich 14,25 Euro gestiegen. (APA/Reuters)