Soll einer sagen, dass McDonald's sich nicht für das Gemeinwohl zerspragelt. Jetzt sorgt der Konzern sogar dafür, dass sich alle plötzlich Luxus wie aus dem Gourmet-Restaurant leisten können - allerdings zum klitzekleinen "Mc-Menü"-Preis: Pünktlich zur Megakrise stellt die größte Burgerbude des Landes jetzt nämlich von lauwarmen Labber-Laberln auf Haubenküche um.

Das mag nach Scherz klingen, ist von Konzernseite aber bierernst gemeint: Ab Donnerstag, so die Ankündigung, wird es in allen "Mäcis" des Landes "Hauben-Küche" nach Rezepten des Spitzenkochs, Multigastronomen, Relais & Châteaux-"Grand Chefs" und, natürlich, mit etlichen Gault-Millau-Hauben ausgezeichneten Präsidenten der "Besten österreichischen Gastlichkeit" - kurz, des fleischgewordenen Sympathieträgers und gut vernetzten Niederösterreichers Toni Mörwald -, geben.

Wer jetzt meint, dass Mörwald nur skrupellos seinen Namen (und den Nimbus der Haubengastronomie gleich dazu) an die Großindustrie verkauft hätte, wird angesichts der Gerichte eines Besseren belehrt.

Allein der "Toni's Mc Tafelschmaus" (sic!), bei dem ein gräuliches Fleischlaberl samt Rösti und Salat mittels einer "feinen Apfel-Kren-Sauce" mit dem brotähnlichen Weichschaum des Konzerns verklebt wird, kann nur einem avantgardistischen Genie der Würzbissen-Komposition eingefallen sein. Die Krise kann kommen! (DER STANDARD-Printausgabe, 14.11.2011)